leserInnenbriefe
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Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Kindischer Boykott

„Nur ein bisschen gecancelt“,

taz nord vom 30. 3. 21

Naja, „Kolonialgeschichte von Afrikanern und Afrikanerinnen her denken“ als Titel für den Vortag eines weißen Historikers war sicherlich nicht die beste Wahl, point taken. Ihn deswegen gleich zu boykottieren halte ich aber für schlicht kindisch. Winter, taz.de

Bloß nichts Falsches sagen

„Nur ein bisschen gecancelt“,

taz nord vom 30. 3. 21

Traurige Zeiten, in denen es nicht darum geht, was jemand zu sagen hat, sondern wer es sagt. So kommt jede Debatte auf den Hund und alle passen hysterisch auf, bloß nichts Falsches über den Falschen zu sagen. Identitätspolitik ist die schlimmste Erscheinung, die die Sozialwissenschaften in diesem Jahrhundert hervorgebracht haben. Jim Hawkins, taz.de

Autor ist wichtig

„Nur ein bisschen gecancelt“,

taz nord vom 30. 3. 21

@Jim Hawkins: Es kommt doch normalerweise auf beides an, sowohl wer spricht als auch was er sagt. So wurde mir das zumindest im Geschichtsstudium beigebracht: Autor, Kontext und Inhalt einer Quelle sind wichtig, um sie zu analysieren. Lesmankov, taz.de

Genug intellektuelle PoC

„Nur ein bisschen gecancelt“,

taz nord vom 30. 3. 21

@Jim Hawkins:Ich stehe auch nicht auf Identitätspolitik und es nervt auch teilweise. Aber hier geht es darum, dass ein Weißer darüber sprechen wollte, was Afrikaner denken. Da ist auch für mich eine Grenze überschritten. Es gibt genug intellektuelle, studierte und kompetente PoC in Deutschland. Andreas J, taz.de

Klar zum Halsen!

„Nur ein bisschen gecancelt“,

taz nord vom 30. 3. 21

@Andreas J: Da hat mich mein altes Leiden wieder einmal erwischt. Ich neige dazu nur ein paar Sätze von einem Artikel zu lesen, mir den Rest zusammenzureimen, um dann loszulegen. Jetzt habe ich den Artikel gelesen und muss sagen: Sie haben recht. Also: Klar zum Halsen! Jim Hawkins, taz.de

Sowohl als auch

„Nur ein bisschen gecancelt“,

taz nord vom 30. 3. 21

Schlau wäre gewesen, zusätzlich eine:n PoC-Expert:in einzuladen, statt Bley auszuladen. Die Positionen, um die hier gestritten wird, sind dialektischer Natur, sie können weder durch konstruktive Debatte noch durch beleidigtes Rechthabenwollen aufgelöst werden. Sowohl-als-auch böte die Chance, das fruchtlose Gekappel hinter sich zu lassen, stattdessen was Neues zu probieren. Mats, taz.de