LESERINNENBRIEFE
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Denk mal nach!

■ betr.: „Umstrittener Abriss“, taz.nord 10. 7. 12

„Denkmäler sind lebendiger Teil unseres Kulturlebens, denn sie sind manifest gewordene Baukultur.“ So steht es auf der Seite des Hamburger Denkmalschutzamtes. Die Realität sieht anders aus: Leerstand – Verfall – Abriss – Neubau. Die Entscheidung, was Denkmalschutz verdient und was nicht, bleibt nebulös. Mach aus historischen Gebäuden einfach kein Denkmal und dann mach, was du willst. Warum ein Entweder-oder zwischen Nachkriegs- und Gründerzeitbauten? Je älter, umso weniger schützenswert? Absurd. Man mag rufen: Denk mal nach, bevor das historische Hamburg Zug um Zug verschwindet!  CHRISTINE STECKER

Zeit, zu widersprechen

■ betr.: „Umstrittener Abriss“, taz.nord 10. 7. 12

Vielleicht sollte sich der Leiter des Hamburger Denkmalschutzamtes Frank Hesse die Ära der Abrisssanierung in Erinnerung rufen, die Ausstellung „Die Stadt und das Auto“ besuchen oder schlicht noch einmal Mitscherlichs „Unwirtlichkeit der Städte“ lesen. Mit seinen Aussagen befördert Herr Hesse längst überwunden geglaubte Planungsfehler. Die völlig unnötige Zerstörung des alten Bahnhofs von Altona ist nicht vergessen. Nicht der Denkmalschutz, der Widerstand der Bevölkerung hat die geplante Kahlschlagsanierung von Ottensen verhindert. Neben Ernst May muss auch die Geschichte der alten Mitte von Altona im Stadtbild ablesbar sein. Noch stehen die alten Häuser in der Breiten Straße. Höchste Zeit, Widerspruch zu formulieren. MARKUS ERICH-DELATTRE, Initiative Historische Mitte Altona