brief des tages
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Konstruktionsfehler

„Weiterer Bischof beurlaubt“, taz vom 19. 3. 21

Alle monotheistischen Religionen haben stets eine hierarchische Struktur. Diese Konstruktionen wurden von den machthabenden Kreisen ins Leben gerufen als Instrument zur Beeinflussung und zum Schluss zur Beherrschung der Mitmenschen. Das nennt man Politik. Die monotheistischen Religionen nutzen diese irdischen Beeinflussungsinstrumente aus und versehen sie mit dem Namen Gottes und konnten in Zusammenarbeit mit Fürstenhäusern und Großgrundbesitzern Menschen für sich gewinnen.

Es gibt das Sprichwort: „Glauben heißt Nichtwissen“. Mit der Verbreitung des Glaubens an Gott und seine angeblichen Nachfahren rekrutieren die selbst ernannten „Geistlichen“ die Gläubigen. So erleichtert man sich den Missbrauch von unwissenden Kindern und Jugendlichen. Nicht nur im Erzbistum Köln. Das ist strukturbedingt der Konstruktionsfehler: Wir sind von Gott, dem einzigen fehlerlosen Wesen, als fehlerhaftes Wesen geschaffen worden und können deshalb den Namen Gottes nicht benutzen bzw. missbrauchen, um unseren Fehler und unsere Sünde selbst zu verdecken oder zu verzeihen. R. N. Soetarjono, Berlin