Unterm Strich

Zum 1. Januar 2013 bekommt das Berliner KW Institute for Contemporary Art eine neue Chefkuratorin. Ellen Blumenstein tritt die Nachfolge von Susanne Pfeffer an, die die letzten sechs Jahre diese Position innehatte. Blumenstein hat bereits zwischen 1998 und 2005 für die Kunstwerke gearbeitet, wo sie zuletzt mit Klaus Biesenbach und Felix Ensslin das Ausstellungsprojekt „Zur Vorstellung des Terrors: Die RAF-Ausstellung“ (2005) realisierte. Aktuell betreibt sie die Veranstaltungs- und Diskussionsplattform Salon Populaire in Berlin und war eine maßgebliche Initiatorin der kulturpolitischen Debatten um die gesellschaftliche Funktion von Kunst in den letzten zwei Jahren. Blumenstein ist Mitbegründerin des Kuratorinnenkollektivs The Office, das Performances, Interventionen und Ausstellungen realisiert. 2011 kuratierte sie den isländischen Pavillon der 54. Biennale di Venezia und unterrichtete am Piet Zwart Institute/Willem de Kooning Academy in Rotterdam. Auf der Documenta in Kassel kooperiert sie mit der spanischen Künstlerin Dora García für deren Talkshow „Klau mich!“.

Großer Ärger herrscht unter spanischen Kulturschaffenden, seit die Regierung angekündigt hat, die Mehrwertsteuer auf die Eintrittspreise in Kinos, Theatern und bei Konzerten von 8 auf 21 Prozent zu erhöhen. Vor allem die Filmproduzenten klagen, da sie ihre Branche der Filmpiraterie wegen ohnehin am Boden liegen sehen. Pedro Pérez, Vorsitzender der Produzentenvereinigung FAPAE, sagte: „Diese Maßnahme bedeutet die Beerdigung des Kinos in Spanien.“ Und Ramón Gómez Fabra, Vorsitzender der Vereinigung der Kinobetreiber FECE, ergänzte: „Wenn die Eintrittspreise steigen, dann werden 70 Prozent der Kinos schließen, und zwar von einem Tag auf den anderen.“

Madonna droht nach ihrem Konzert in Paris ein juristisches Nachspiel. Die rechtsextreme Front National (FN) kündigte am Sonntag an, Anzeige wegen Beleidigung zu erstatten. Die Popdiva hatte bei ihrem Konzert am Samstag ein Video gezeigt, in dem Marine Le Pen, FN-Chefin, kurz mit einem Hakenkreuz auf der Stirn zu sehen war. Der Clip hatte bereits zum Auftakt der Tournee Ende Mai in Tel Aviv Aufregung ausgelöst: In dem Video zu „Nobody Knows Me“ war wenige Sekunden lang das aus Bildschnipseln zusammengesetzte Gesicht von Marine Le Pen mit einem auf die Stirn gemalten Hakenkreuz zu sehen. Danach wurde kurz ein Gesicht mit Hitlerbart eingeblendet.