meinungsstark
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Bunte Blätter

„Wessen Tränen zählen mehr?“,

taz vom 10. 3. 21

Vielen Dank für die ausführliche Berichterstattung über ­Meghan und Harry. Ich hatte mir nämlich fest vorgenommen, das Neue Blatt, die Freizeit Revue, die Neue Post oder die Bunte zu abonnieren, um bei dieser beginnenden Schlammschlacht von Anfang an dabei zu sein. Diese Investition spare ich nun. Denn ihr habt das bemerkenswerte Interview sofort analysiert. Chapeau! Wen interessiert schon Corona, der Lokalsport oder die 46. Hauptversammlung des Karnickel­zuchtvereins von nebenan? Die wirklich wichtigen Dinge des Lebens, spielen sich doch bei den Royals ab. Und das muss die Welt schließlich wissen! Achim Bothmann, Hannover

Blaues Blut und weiße Haut

„Herzogin beklagt Rassismus“,

taz vom 9. 3. 21

Es ist mehr als vorstellbar, dass in diesen Blaues-Blut-gepaart-mit-weißer-Haut-Kreisen über eine mögliche dunkle Hautfarbe eines ungeborenen Babys diskutiert wird. All das gepaart mit einer „Yellow“ Press, die dieses Paar jagt und offensichtlich nichts aus dem tragischen Fall einer Lady Diana gelernt hat und nun noch eins draufsetzt – nämlich Rassismus. Ich würde es sehr begrüßen, wenn mal über die Schattenseite der britischen Monarchie insbesondere während der Kolonialzeit berichtet werden würde. Und vielleicht auch mal über diese ganz furchtbare Yellow Press. Hinter diesen ­Zeitungen stehen Milliardäre, die offensichtlich die Presse für ihre Ziele nutzen. Ch. Reudelsterz, Berlin

Recht auf Selbstbestimmung

„Zu aufreizend, zu prüde, zu schrill“, taz vom 10. 3. 21

Egal ob Kopftuch, „Idealmaße“ à la Heidi Klum, BH-Zwang oder Perückenpflicht – es geht um das Selbstbestimmungsrecht der Frau. Solange eine Frau sich nur mit einer Werbetext-Bikinifigur schön fühlt, solange sie Vorschriften über ihr Verhalten und Aussehen als „gottgegeben“ hinnimmt, solange sie sich nicht zu Wort meldet, solange braucht es Mütter, Väter, Brüder und Freundinnen, die Mut machen, Regeln zu übertreten, Respekt einzufordern, Kopftücher abzulegen, den Mund aufzumachen – und nach dem Schritt solidarisch zur Seite zu stehen. Ich kämpfe nicht für das Recht der Frau, sich einer Religion entsprechend kleiden zu können, auch wenn ich mich gleichzeitig deutlich und immer wieder von falschen „Freunden“ abgrenzen muss.

In Deutschland gibt es keine Fräuleins mehr. Das ist zwar nur ein Wort, doch der Kampf um seine Annullierung war ­heftig. Er hat sich gelohnt. Marianne Link, Heidelberg

Gut jetzt

„Kinderlos glücklich“,

taz vom 8. 3. 21

Ich muss protestieren: Ich bin eine Frau und nicht ein „Mensch mit Uterus“. Man beziehungsweise frau kann auch wirklich alles übertreiben. Petra Hüneke-Eisel, Stuttgart