meinungsstark
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Gegenderte Sprache

„Sprache als Experiment“, taz vom 6. 2. 21

Gewohnheiten aufgeben und verändern ist anstrengend, mühsam und mitunter nervig, aber in sprachlichen Darstellungen nicht mitgemeint zu sein, ist eindeutig mehr als das, nämlich ausgrenzend und abwertend.

Für uns als Leh­re­r*in­nen ist es an der Schule üblich geworden, in Texten, Aufgabenstellungen und im Unterricht zu gendern – und für die darin aufwachsenden Schü­le­r*in­nen wird es ein ganzes Stück normaler. Für so manchen Mann scheint das Gendern eine große Zumutung zu sein.

Es geht nicht um ein Reinwaschen, sondern um eine Erweiterung der Sprache, ein Mitmeinen und um Sprachbewusstsein. Und ja, richtig erkannt: In der offiziellen Amtsbezeichnung „Ministerpräsident“ steckt eine ganze Menge Patriarchat und Ausschluss.

Daher mein Appell oder Wunsch an all die Männer, die sich herzhaft über das Gendern aufregen: Legt einfach euer Privileg des ausschließlich Gemeinten ab und werdet doch einfach mal ein bisschen offener und demütiger für diejenigen, die eben nicht mitgemeint sind. Karsten Kirchner, Oldenburg

Schönes Nachbarland

„Der Osten in mir“, taz vom 28. 2. 21

Vielen Dank für den erfrischenden, tollen Bericht von Sabine Berking aus unserem schönen und interessanten Nachbarland Russland. Er ist geeignet, Russland mit seiner Geschichte und wie es heute wirklich ist den Lesern näherzubringen. Nach jahrelangem taz-Dauerfeuer gegen Russland und Putin, über das sich das Kalte-Kriegs-Bündnis Nato freuen konnte, war es höchste Zeit für einen solchen Beitrag. Es wäre schön, wenn zukünftig solche Autorinnen auch im politischen Teil, öfter zu Wort kämen. Hartmut Dec, Odenbach

Die Welt guckt zu

„R2G, geht das mit der Linken?“, taz vom 1. 3. 21

Ich kann es nicht verstehen. Abzug aller deutschen Soldaten von Auslandseinsätzen. Syrien. 10 Jahre Krieg. Millionen Syrer flüchten. Die Welt guckt zu. Pazifismus. Nein, Egoismus. Alle Parteien reden nur. Wie peinlich, wie bitter. Brasilianischer Regenwald. Zwei Fußballfelder pro Minute werden abgeholzt. Die Welt guckt zu. Alle reden nur. Das Thema hat große globale Bedeutung. Wir schicken Soldaten, um den Regenwald zu retten. Wir gucken nur zu und reden ohne Verstand. Bis es zu spät ist. Udo Knoop, Timmendorfer Strand