„Noch dieses Jahr ans Netz“

„Solidarische Ökonomie“ entfaltet sich im Viertel

■ studiert Politikwissenschaft und ist Mitorganisator des Kongresses beim Zentrum Solidarische Ökonomie . F: Priv.

taz: Worum geht es bei den „Solidarische Ökonomie Tagen“?

Malte Zieher: Wir greifen mit unseren Projekten technologische Entwicklungen auf, setzen sie humanistisch um und verteilen sie solidarisch. Das soll Möglichkeiten einer demokratischen, kooperativen und solidarischen Wirtschaft aufzeigen – die eben dadurch produktiv ist.

Wie sieht das konkret aus?

Wir sammeln derzeit zum Beispiel Geld für Solaranlagen in Sandhausen. Die sollen noch dieses Jahr ans Netz und zehn Drei-Personen-Haushalte versorgen.

Das erreicht nicht viele.

Wir bereiten gerade ein größeres Projekt für das Viertel vor. Dort wollen wir ein virtuelles Kraftwerk zur Energieversorgung errichten. Das heißt viele kleine Kraftwerke mit verschiedenen Energiequellen, die über ein Managementsystem zusammengeschaltet sind, statt eines großen. Wenn kein Wind weht, schaltet sich beispielsweise ein Blockheizkraftwerk an, wenn besonders viel Wind weht, könnte man Speichertechniken einsetzen oder auch den Energieverbrauch anpassen.

Wie ist das realisierbar?

Ich sehe gerade im Viertel ein großes Potenzial. Dort gibt es bereits entsprechende Initiativen: Das Lagerhaus beispielsweise plant, ein Blockheizkraftwerk zu bauen. Mit ihnen streben wir eine Kooperation an – suchen aber insgesamt noch Mitstreiter. Denkbar wäre, dass man sich mit privaten Solaranlagen beteiligt.

INTERVIEW: AG

Eröffnung: 18 Uhr. Bis Sonntag in der Bauernstraße 2, Infos: www.solidarische-oekonomie-bremen.de