Keine Prüfungen mehr durch EY?

Bafin untersucht Eignung des Unternehmens als Bilanzprüfer

Die Finanzaufsicht Bafin prüft nach dem milliardenschweren Wirecard-Bilanzskandal die Eignung des Abschlussprüfers EY. Wie aus einer Antwort des Bundeswirtschaftsministeriums auf eine FDP-Anfrage hervorgeht, wird untersucht, ob es angemessen ist, dass Ernst & Young (EY) die Bilanzen diverser Finanzkonzerne prüft. Das Papier lag der Nachrichtenagentur Reuters am Dienstag vor, das Handelsblatt hatte zuerst darüber berichtet.

Finanzkonzerne müssen ihre Abschlussprüfer bei der Bafin angeben, das gilt nicht nur für EY. Die Bafin kann sie ablehnen. Dies ist laut Wirtschaftsministerium aber noch nie passiert. Im konkreten Fall ist die Überprüfung noch nicht abgeschlossen.

Bafin und EY wollten sich nicht dazu äußern. EY hatte jahrelang die Wirecard-Bilanzen testiert und steht deswegen ebenso wie die Bafin in der Kritik. Der Zahlungsabwickler im Juni 2020 nach Bekanntwerden milliardenschwerer Luftbuchungen in die Pleite gerutscht – einer der größten Finanzskandale der Nachkriegszeit. Die Münchner Staatsanwaltschaft ermittelt unter anderem wegen Bilanzfälschung, Betrug, Marktmanipulation und Geldwäsche. (rtr)