„Ausgehungert“

Grüne kritisieren massive Einsparungen am zweiten Bildungsweg in Bremen als „unverantwortlich“

Bremen taz ■ Das Interesse am zweiten Bildungsweg ist groß, dennoch muss die Erwachsenschule Bremen in den kommenden drei Jahren auf 20 ihrer derzeit 67 LehrerInnen verzichten. Spätestens ab dem Schuljahr 2006/07 wird umgesetzt, was SPD und CDU schon in ihren Koalitionsvereinbarungen grundsätzlich beschlossen haben.

Die bildungspolitische Sprecherin der grünen Bürgerschaftsfraktion, Anja Stahmann, findet das „unverantwortlich“, schließlich stehen den 200 Plätzen für Haupt- und RealschülerInnen auf dem zweiten Bildungsweg 670 Anmeldungen gegenüber. „Die Erwachsenenschule darf nicht ausgehungert werden“, forderte Stahmann, „sonst bleibt der Arbeitsmarkt für viele langfristig verschlossen.“ Jedes Jahr verließen knapp zehn Prozent aller SchülerInnen ihre Schule ohne Abschluss.

Der Direktor der Erwachsenenschule, Henner Lübkemann, sieht sogar den ganzen zweiten Bildungsweg „in Gefahr“. Alle Angebote stünden auf dem Prüfstand, so Lübkemann, die Filiale in Bremen-Nord werde schon „bald“ geschlossen. Genaueres steht noch nicht fest.

Im Bildungsressort gibt man sich optimistisch: „Durch die Einsparungen wird das Kerngeschäft im kommenden Jahr nicht angetastet“, so Senatsrätin Cornelia von Ilsemann. mnz