die anderen über deutschland
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Die Straßburger Dernières Nouvelles d’Alsace blicken auf die Bundestagswahl in Deutschland: Die „Überraschung“ kommt vor allem von der christdemokratischen Opposition: In ihrem Wahlprogramm übernehmen CDU/CSU nahezu Punkt für Punkt die Reformen von Schröders Mannschaft, vor allem im Steuerrecht. Jene Reformen, die sie als Oppositionsparteien bekämpft hatten. Wenn die Bundestagswahl tatsächlich am 18. September abgehalten wird, wird es mangels Alternative keinen echten Politikwechsel geben.

Die madrilenische Tageszeitung El País kommentiert: Alles deutet darauf hin, dass Bundespräsident Horst Köhler für September Neuwahlen ansetzen wird. Köhler ist vermutlich der Meinung, dass Deutschland in einem von niemandem gewünschten politischen Chaos versinken würde, wenn die Legislaturperiode unter den jetzigen Umständen verlängert wird.

Zur Linkspartei meint die römische La Repubblica: Die Geburt in Berlin dauerte vier Stunden und die neue „Linkspartei“ ist zur Welt gekommen. Diesmal ist der Neugeborene voller Leben, vital und voller guter Vorsätze. Und die Blutzufuhr durch die Linke aus dem Westen, garantiert durch den Ex-SPD-Führer Oskar Lafontaine, scheint in der Tat die richtige Behandlung, damit der Neugeborene heranwächst und zu Kräften kommt.