Sylvia Prahl sucht nach den schönsten Spielsachen

Es bleibt dabei: Nichts ist, wie es scheint. Da denkt man zunächst, was für ein Depp! Da kriegt der Hans als Lohn für seine Arbeit einen Mordsklumpen Gold, und dann lässt er sich bequatschen und tauscht das Ding gegen immer wertlosere Dinge. Vermeintlich wertlosere! Denn als ihm letztendlich auch noch die übrig gebliebenen Schleifsteine abhandenkommen, ist Hans erleichtert und frei – Hans im Glück! Fazit: Mit Hab und Gut am Bein lässt es sich nicht glücklich sein. Jetzt kommt aber der Haken: Wie sag ich’s dem Kinde? Mit Glück hat es die schlimmste „Meins“-Phase schon hinter sich, dann kann man es ja mit einem Besuch im Galli Theater in den Hackeschen Höfen versuchen. Samstag und Sonntag wird dort jeweils um 17 Uhr mit „Hans im Glück“ Raffzähnen ab 3 Jahren veranschaulicht, dass Nichthaben nicht bedeutet, ein Habenichts zu sein (9,30 Euro). Familien, in denen sich dagegen alle schamlos als raffgierige Immobilienhaie gerieren und bereits die ganzen Sommerferien über Monopoly spielen, haben von dem ganzen Parkstraßen-Ausverkauf, Gefängnisgesitze und der ewigen Steuerhinterzieherei vielleicht langsam die Nase voll. Oder das Spielbrett ist schon abgewetzt. Deshalb nicht lange fackeln und ein eigenes Monopoly basteln. Im Hamburger Bahnhof gestalten am Sonntag ab 16 Uhr 6- bis 12-jährige Spieleerfinder Brett, Karten, Figuren und Würfel. Dass Kunst dabei eine prominente Rolle spielt, macht Sinn. Ob die Gewichtung mehr auf Kunstgeschichte oder -markt liegt, liegt in den Händen der Spielgestalter (Museumseintritt bis 18 Jahre frei, plus Workshop 6 Euro). Am Mittwoch wenden wir uns dann ganz ab von Tand und Intrigen, setzen uns um 17 Uhr lieber auf eine Wiese im Britzer Garten und „basteln mit Naturmaterialien“ – beispielsweise Collagen und Mobiles (Parkeintritt 2/1 Euro, plus 1 Euro Bastelei, ab 7 Jahre).

galli-berlin.de, www.smb.museum, www.freilandlabor-britz.de