brief des tages
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Arbeitsbedingungen verbessern

„Wir können Pflegekräfte nicht herbei­zaubern“, taz vom 27. 1. 21

Die Zahl der Pflegenden steigt seit Jahren. Das kann aber den steigenden Bedarf nicht decken, weil es immer mehr Pflegebedürftige gibt. Die Regierungen der letzten Jahrzehnte weigern sich, entsprechend diesem Bedarf in die Pflege zu investieren. Immer noch geht Beitragsstabilität vor ­Versorgungssicherheit. Daraus entsteht ein Mangel, der uns in den Teufelskreis ­geführt hat, in dem wir uns jetzt befinden. Die Arbeit verdichtet sich zunehmend. Dadurch gibt es weniger Möglichkeiten, sich mitfühlend um die Pa­ti­en­t*in­nen zu kümmern.

Da gerade dies der erfüllende Teil des ­Berufs ist, der da gekappt wird, geben ihn viele Kolleginnen und Kollegen frustriert auf. In der Folge verstärkt sich der Mangel noch mehr, und der Kreislauf beginn von Neuem. Diesem Problem kommt man nicht bei, wenn man Pa­ti­en­t*in­nen schneller aus dem Krankenhaus entlässt, und genauso wenig, wenn man Herrn Schreyöggs Vorschlag folgt, den Status der Pflege durch Akademisierung zu verbessern.

Johann Popp, Hamburg