„Batman“-Premiere im Kugelhagel

USA Bei Mitternachtspremiere des neuesten „Batman“-Films feuert ein Bewaffneter auf die Besucher – 12 Menschen sind tot, rund 38 verletzt. Mutmaßlicher Täter ist verhaftet, die Motive sind zunächst unklar

WASHINGTON afp | Schock bei der Filmpremiere: Mitten in der Vorführung des jüngsten „Batman“-Films in einem Vorort von Denver hat ein Mann mindestens zwölf Menschen erschossen und mindestens 38 weitere verletzt. Der Schütze habe in der Nacht zu Freitag in einem vielbesuchten Kino in der Stadt Aurora im Bundesstaat Colorado das Feuer eröffnet, sagte der örtliche Polizeichef Dan Oates. Der mutmaßliche Täter sei festgenommen worden. Entgegen anderslautenden Medienberichten gebe es keinen Beweis für einen zweiten Angreifer.

Unter den hunderten Zuschauern des jüngsten „Batman“-Abenteuers, „The Dark Knight Rises“, brach Panik aus. Laut Polizeichef Oates berichteten Augenzeugen, der Schütze habe etwas geworfen, das möglicherweise eine Tränengasgranate war. „Sie haben ein Pfeifen gehört, dann kam eine Art Gas, und der Schütze hat das Feuer eröffnet“, sagte Oates.

Da sich der Angriff laut Augenzeugen während einer Schussszene im Film ereignete, dachten zahlreiche Zuschauer zunächst, die Schüsse gehörten zur Vorführung. „Wir haben erst mal den Film weitergeguckt“, sagte ein Mann dem Sender ABC. Als den Menschen klargeworden sei, dass es sich um echte Schüsse handelte, hätten „alle angefangen, in Panik auszubrechen“. „Die Leute fingen an, aus dem Kinosaal zu rennen, es gab Schüsse, als die Polizisten eintrafen und schrien: ‚Runter mit euch!‘ “, berichtete ein anderer Zeuge, Benjamin Fernandez, laut der Zeitung Denver Post.

Laut dem Nachrichtensender CNN handelt es sich bei dem Tatverdächtigen um einen 24-jährigen Weißen. Er habe eine schusssichere Weste getragen und sei mit einem Gewehr sowie zwei Pistolen bewaffnet gewesen. Polizisten zufolge wurde der Verdächtige auf einem Parkplatz hinter dem Kino festgenommen; er habe keinen Widerstand geleistet und wurde anschließend verhört.

Laut dem Polizeichef hatte der Schütze angegeben, in seinem Haus befinde sich Sprengstoff. Daraufhin sei das Gebäude, in dem der Mann lebe, evakuiert worden. Es wurde noch in der Nacht durchsucht.

Aurora liegt nicht weit von der Columbine High School in Littleton entfernt. Dort hatten zwei Schüler am 20. April 1999 dreizehn Menschen und dann sich selbst getötet. Die grausame Tat rief in den USA Forderungen nach schärferen Waffengesetzen hervor – ohne Ergebnis.