Geschrumpfte Geldliga

Sinkende TV-Einnahmen und leere Stadien drücken auf das Geschäft der 20 umsatzstärksten Fußballklubs

Auch die weltweite Fußball-Finanzelite bekommt die Folgen der Coronapandemie zu spüren. Nach Berechnungen der Prüfungs- und Beratungsgesellschaft Deloitte erzielten die 20 umsatzstärksten Vereine in der Saison 2019/20 einen Gesamterlös von 8,2 Milliarden Euro und lagen damit 12 Prozent unter der Rekordmarke der Vorsaison von 9,3 Milliarden Euro. Dennoch stehen die meisten Top-Clubs insgesamt noch gut da. „Das ist trotz allem der dritthöchste Gesamtumsatz in 24 Jahren Football Money League“, betonte Kim Lachmann von Deloitte.

Als Hauptgründe für den Umsatzeinbruch wurden in dem am Dienstag in London zum 24. Mal vorgelegten Report mit dem Titel „Football Money League“ der Rückgang bei den Medienerlösen (minus 23 Prozent) und der seit März 2020 weitgehende Ausfall von Spieltagseinnahmen (minus 17 Prozent) durch Geisterspiele genannt.

„Gewöhnlich endet das Geschäftsjahr für die Clubs mit dem Saisonabschluss ihrer jeweiligen Ligen im Mai oder Juni“, sagte Stefan Ludwig, Partner und Leiter der Sport Business Gruppe bei Deloitte. Die Pandemie habe vom März an die Abläufe aber durcheinandergebracht, sagte er. „Dadurch rutschen in einigen Fällen auch Umsätze ins aktuell laufende Geschäftsjahr.“ So brach die französische Ligue 1 die Saison ab, manche Ligen verschoben das Saisonende nach hinten in den Sommer. Auch die Champions League und die Europa League wurden erst im August entschieden.

Erstmals seit sieben Jahren sind vier Bundesligisten unter den Top 20. Der FC Bayern verbesserte sich vom vierten auf den dritten Platz hinter dem FC Barcelona und Real Madrid. Borussia Dortmund blieb auf Rang zwölf, der sportlich und wirtschaftlich gebeutelte FC Schalke 04 rutschte von der 15. an die 16. Stelle. Erstmals vorn dabei ist Eintracht Frankfurt. Die Hessen rückten um sieben Ränge auf Position 20 vor.