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Profit versus Profil
Der Medienausschuss der Bremer Bürgerschaft diskutierte gestern über die acht Millionen Euro, die Radio Bremen im Rahmen der Verhandlungen über die Gebührenverteilung von der ARD erhält. Nach Ansicht der Grünen wird damit zwar die „kurzfristige Liquidität“ des Senders gesichert“. Angesichts der erweiterten Kooperationen mit dem NDR müsse aber dafür gesorgt werden, dass das Profil von Radio Bremen nicht „unkenntlich“ werde.
Klimaziele unerreichbar
Eine Reihe von Umweltverbänden kritisiert nach Angaben von Radio Bremen die Planungen im Umweltressort zum Klimaschutz. Bei den Vorhaben, CO2-Emissionen zu sparen, seien die großen Verursacher in Bremen wie SWB und Stahlwerke nicht berücksichtigt. Daher könne Bremen das Ziel, 40 Prozent der Treibhausgase zu reduzieren, nicht erreichen.
Mehr Züge
Zum Fahrplanwechsel im Dezember werden mehr Regionalzüge zwischen Bremen, Bremerhaven und Cuxhaven eingesetzt. Grund ist nach Angaben von Verkehrssenator Reinhard Loske eine „sprunghaft angestiegene Nachfrage“ im nördlichen Bremer Umland: „Investitionen in moderne Züge und attraktive Bahnhöfe zeigen ihre Wirkung.“ Auch der Abendverkehr zwischen Bremerhaven und Bremen wird nun dichter getaktet.
Streik gegen Dumping
Die „Linken“-Abgeordnete Inga Nitz hat das Diakonische Werk aufgefordert, „sich vom Lohndumping zu verabschieden.“ In dieser Woche hatten deren Beschäftigte in Bremen erstmals gestreikt. Die seit 2005 ohne Lohnerhöhung gebliebenen MitarbeiterInnen fordern die Übernahme des Tarifvertrages für den Öffentlichen Dienst. „Die Evangelische Kirche sollte ihren Beschäftigten weder das Streikrecht noch eine angemessene Bezahlung vorenthalten,“ sagte Nitz.Währenddessen äußerte der Arbeitgeberverband der Diakonie „Erleichterung“, dass „nur wenige Beschäftigte der evangelischen Wohlfahrt“ den Streikaufrufen der Gewerkschaft ver.di in dieser Woche gefolgt seien. „Die Kundgebungen waren schwach besucht“, die Mobilisierungsversuche seien somit „wirkungslos“ geblieben. Die Diakonie hat wegen des Streikaufrufs eine Klage gegen ver.di angestrengt. (taz)
Zu viel Fracht
Ein 222 Meter langes Frachtschiff liegt seit Donnerstagabend in der Weser bei der Insel Harriersand in der Nähe von Brake auf Grund fest. Schwimmkräne würden nun einen Teil der Ladung bergen, damit der Frachter leichter werde, sagte der Sprecher des Havariekommandos. „Das Schiff wird solange entladen, bis es freikommt.“
Nachhaltigkeit im Museum
Der sparsame Umgang mit knappen Ressourcen wie Rohstoffen und Energie steht im Mittelpunkt einer Ausstellung, die das Wilhelm-Wagenfeld-Haus gestern eröffnet hat. Mit Hintergrundwissen und Tipps will das Design-Museum in Kooperation mit Partnern aus der Wirtschaft den Blick und die Urteilskraft für eine umweltschonende Produktion schärfen. „Es ist wichtig, dass wir uns in den Unternehmen von der kurzfristigen Gewinnmaximierung verabschieden“, betonte zur Eröffnung Initiator und Wirtschaftsförderer Kai Stührenberg. Zu den knappen Ressourcen zählen die Ausstellungsmacher nicht nur Rohstoffe und Energie, sondern auch Bildung, Gesundheit, Vertrauen, Rechtssicherheit und Kapital. Beispiele hauptsächlich aus kleineren und mittleren Unternehmen zeigen, wie Lösungen für die Zukunft aussehen könnten. So steht in der Ausstellung ein Bürostuhl, der zu 99 Prozent recycelbar ist, Teppichfliesen entstehen zu 70 Prozent aus alten Kunststoff-Fasern. (taz)
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