Schnell ins Konzert

Jazz-Freunde kommen heute Abend kaum vorbei am Auftritt von Jasper Van‘t Hof (Kito, 20 Uhr). In seinem neuen Solo-Programm befasst er sich mit dem Erklärbaren und Wiederkehrenden in der Musik, inspiriert von Douglas R. Hofstadters Buch „Gödel, Escher, Bach“.

Am Sonntag spielen ab 20 Uhr D-A-D im Modernes. Gitarren-Riffs, die von AC/DC sein könnten, treffen auf rustikale Country-Motive. Liest sich vielleicht nicht innovativ. Aber wir wollten ja auch von Motörhead eigentlich nie eine Platte, die anders klingt als „Ace Of Spades“. Und ähnlich wie Lemmys Band oder die weiter oben erwähnten australischen Rock-Paten sind auch D-A-D eine sichere Bank, wenn es um die hohe Kunst des Rock‘n‘Roll geht. Denn da zählt der pure, unfrisierte Spaß.

Am Montag dann spielen dann im intimen Rahmen der Mediencoop im Lagerhaus Matthew Thomas Dillons Band Windmill aus London und The Black Atlantic aus den Niederlanden. Windmill gehörten auf der letzten Ausgabe des Fusion–Festivals zu den spannenden Neuentdeckungen. Mit strahlenden Songs, die in weltumarmendem Gestus die Spannung zwischen der Unbegrenztheit des menschlichen Vorstellungsreichtums und der Endlichkeit des Lebens ausloten. The Black Atlantic bewegen sich in einem eng benachbarten musikalischen Universum. Hier musiziert übrigens der ehemalige Sänger der Hardcore-Band Shai Hulud. Beginn: 21 Uhr.

Am Freitag nächster Woche lädt N. U. Unruh, nicht ganz unbekannt als langjähriges Mitglied der Einstürzenden Neubauten, ins Concordia (20.30 Uhr). Mit dem Percussion-Happening Beating the Drum sprengt Unruh die gewohnten Parameter des Konzertformats. Eine Reihe von „Trommeltischen“ bieten Schlagzeugtrommeln in verschiedenen Größen, Becken und auch diverse Metallobjekte. Nach einer Vorgabe von Unruh himself ist das Publikum eingeladen, einzusteigen. Einfach zuzuhören, ist natürlich auch erlaubt, aber nach bisherigen Erfahrungen lässt sich kaum jemand die Chance zum Mitmachen entgehen. Andreas Schnell