Früh Hilfe holen

Neuer Ratgeber für Angehörige von Demenzkranken

bremen taz ■ Vor zwölf Jahren waren es rund 5.000 Menschen in Bremen, heute sind es über 8.000. Dazu kommt die hohe Dunkelziffer. Die Rede ist von Demenzkranken, von denen in Bremen rund 2.500 in Einrichtungen leben. „Der Rest wird zu Hause von Angehörigen betreut, die meist kaum Vorkenntnisse haben, wie sie mit den Kranken umgehen sollen“, sagt Beate Brokmann. Die Diplom-Pädagogin ist für den Paritätischen Wohlfahrtsverband in der Altenpflege tätig und hat täglich mit Dementen zu tun. Mit ihrer Kollegin Angela Dannemann hat sie einen Ratgeber geschrieben.

„Wir wollen den Menschen Mut machen und zeigen, was es für Möglichkeiten gibt, um sich und den Demenzkranken zu helfen“, sagt Angela Dannemann. Die Pflegenden seien 24 Stunden am Tag angespannt. Da nutze es, die Kranken mit sinnvollen Tätigkeiten zu beschäftigen. „Das schafft Räume für die Pflegenden, und die Kranken können etwas Produktives machen, was sie fördert“, so Dannemann. Bereits in der dritten Auflage gibt es den Ratgeber, den der Paritätische Wohlfahrtsverband vertreibt.

„Es gibt viel Fachliteratur, aber nur wenig praktische Tipps“, sagt Angela Dannemann. In ihrem Buch erfahren die Angehörigen viel über verschiedene Therapieansätze, die sie in ihrem Alltagsleben mit den Demenzkranken zu Hause probieren können. Dazu biete das Buch neue Ergebnisse aus der medizinischen und psychologischen Forschung. Wichtig sei vor allem eins: „Nicht versuchen, die Krankheit des Angehörigen geheim zu halten.“ ky