PDS hält dicht

Die Sozialisten verweigern der Wahlalternative WASG selbst die wenig aussichtsreichen Listenplätze

Der PDS-Vorsitzende Stefan Liebich hat aussichtsreiche Plätze für WASG-KandidatInnen auf der PDS-Landesliste für eine vorgezogene Bundestagswahl ausgeschlossen. Der PDS-Vorstand habe bereits Empfehlungen für parteiinterne BewerberInnen bis Platz 5 gegeben, sagte Liebich gestern. „Nun überlegen wir, auch unserer Abgeordneten Evrim Baba und dem Genossen Tobias Schulze aus Mitte die festen Plätze 6 und 7 zu geben“, sagte Liebich. Er begründete die lange Liste der eigenen Kandidaten mit einer Vorgabe der Wahlleiter.

Aus Liebichs Sicht bereitet das Gerangel um die Listenplätze Probleme für das Bundestagswahl-Bündnis aus Linkspartei und WASG. Die Wahlleiter stellten an die offenen Listen der PDS für WASG-Bewerber und Parteilose die Anforderung, dass die Homogenität der PDS gewahrt bleiben müsse. „Praktisch bedeutet das, dass bundesweit die Mehrheit der Kandidaten auf den Listen PDS- beziehungsweise später Linkspartei-Mitglieder sein müssen“, erläuterte Stefan Liebich. Mehrere Landesverbände hätten bereits mehrere Kandidaten von außen nominert. „Da Berlin am 7. und 8. August als letzter Landesverband seine Liste aufstellt, haben wir die Verantwortung, auf die Homogenität zu achten.“

Die WASG beriet gestern Abend auf ihrem Landesparteitag über ihre KandidatInnen für die PDS-Landesliste. Die Liste hat bei früheren Bundestagswahlen höchstens Kandidaten auf den vorderen Plätzen geholfen, da die Partei zwischen zwei und vier Direktmandate in östlichen Wahlkreisen Berlins gewonnen hat, etwa Lichtenberg und Marzahn-Hellersdorf. Dieses Mal möchte sie fünf Direktmandate erzielen. DPA