piwik no script img

Blinde Flecken Was kulturell wichtig war im Coronajahr 2020

Als im März 2020 der erste Lockdown über die Theater hereinbrach, standen auf Kampnagel gerade „Meine Damen und Herren“ auf der Bühne, ein Theaterensemble aus Schauspieler:innen mit sogenannten geistigen Behinderungen. Mit ihrer Produktion „Die Stadt bin ich“ hatten sie an einer der härtesten Grenzen des Kulturbetriebs mehr als nur gerüttelt. Während andernorts Künstler:innen mit Diagnosen spielen, hatten sie hier die Kontrolle übernommen als Autor:innen und in der Regie. Die wenigen, die es vor dem Lockdown noch sehen konnten, waren sich einig: ein grandioses Stück, das ernst macht mit künstlerischer Freiheit, stets aber auch die Grenzen der eigenen Ansprüche verhandelt. Die Pandemie hat der Inklusion ein vorläufiges Ende bereitet: das geplanten Publikumsgespräch im Anschluss fand nicht mehr statt, weil nur noch die „Gesunden“ bleiben durften. Die Künstler:innen mit Diagnose waren per Anordnung eilig für unbestimmte Zeit von der Bildfläche verschwunden. Foto: Christian Martin/Kampnagel

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen