Menschenschmuggler in London verurteilt

Qualvoll waren 39 Migrant:innen aus Vietnam in einem Kühllastwagen erstickt

Gut ein Jahr nach dem Tod von 39 vietnamesischen Migrant:innen in einem Kühllastwagen in Großbritannien sind zwei Angeklagte wegen fahrlässiger Tötung verurteilt worden. Der Old Bailey Court in London sprach den Nordiren Eamonn Harrison und den Rumänen Gheorghe Nica am Montag schuldig. Ihnen drohen lebenslange Haftstrafen. Das genaue Strafmaß wird im Januar bekannt gegeben.

Leichen von 31 männlichen Opfern, unter ihnen Minderjährige, sowie von 8 Frauen waren Ende Oktober 2019 in einem Industriegebiet östlich von London in dem Lkw entdeckt worden. Laut Obduktionsbericht starben sie, eingesperrt in den Container, an Sauerstoffmangel und Überhitzung. Der Fall löste weltweit Entsetzen aus.

Beide Angeklagte wiesen die Vorwürfe zurück. Der 43-jährige Nica war als Schlüsselfigur des Schleppernetzwerks angeklagt. Der 24-jährige Harrison soll den Lastwagen zum belgischen Hafen Zeebrügge gefahren haben. Der Lkw setzte dann auf einer Fähre nach Großbritannien über. Zwei weitere Beteiligte aus Nordirland hatten sich bereits der fahrlässigen Tötung in 39 Fällen für schuldig bekannt. Sie gelten als Anführer eines Rings von Menschenschmugglern. (afp)