Bundesländer ziehen die Notbremse

Mehrere Landesregierungen verlängern oder verschärfen Corona-Einschränkungen

Die anhaltende Ausbreitung des Coronavirus zwingt die Politik zu drastischem Handeln. Als erstes Bundesland kehrt Sachsen zu einem harten Lockdown zurück: Ab Montag werden Schulen, Kindergärten, Horte und große Teile des Handels geschlossen, wie Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) ankündigte. Sachsen hat derzeit die mit Abstand meisten Neuinfektionen unter den Bundesländern. Auch andere Länder beschlossen Verschärfungen.

So kehrt Rheinland-Pfalz bereits direkt nach den Weihnachtstagen zu schärferen Beschränkungen zurück. Für Silvester werde es keine Ausnahmen bei den Kontaktbeschränkungen geben, teilte Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) mit. Die thüringische Landesregierung will die Coronamaßnahmen über Weihnachten und Silvester nicht lockern. Die Situation sei besorgniserregend, sagte Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke). Auch Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) schloss mögliche Lockerungen in seinem Bundesland bis Anfang nächsten Jahres aus. Das Saarland und auch Mecklenburg-Vorpommern verhängten ein Alkoholverbot in der Öffentlichkeit oder schränkten den Verkauf ein. Bereits am Montag hatte der Hamburger Senat mitgeteilt, dass in bestimmten Stadtgebieten der Verkauf von alkoholischen Heißgetränken bis Anfang Januar eingeschränkt werde.

Die Wissenschaftsakademie Leopoldina riet gar zu einem bundesweiten harten Lockdown: „Ab dem 24. Dezember bis mindestens zum 10. Januar sollte in ganz Deutschland das öffentliche Leben weitgehend ruhen“, hieß es in einer Stellungnahme. (afp, dpa)