PROTESTCAMP IN KREUZBERG
: Gelände an der Cuvrystraße soll geräumt werden

Den Campbewohnern der Brache in der Kreuzberger Cuvrystraße 50–51 droht ab heutigen Dienstag die Räumung. Der Eigentümer, die Ritter-Holding AG, hatte den derzeit rund 25 Campern in einem Schreiben vom 18. Juli die Frist gesetzt, bis zum 24. Juli das Gelände zu verlassen. Andernfalls wolle das Unternehmen die Brache räumen lassen und die Besetzer wegen Hausfriedensbruch anzeigen.

Ursprünglich sollte auf dem Gelände an der Spree das Guggenheim Lab stattfinden. Nach Protesten der linken Szene zogen die Macher es vor, das Projekt in Prenzlauer Berg zu veranstalten. Anfang Juni begannen Aussteiger und Kreuzberger damit, Zelte und einige Tipis auf der Brache aufzustellen. Seit vergangener Woche finden dort Plenen und andere Veranstaltungen statt.

Das Immobilienunternehmen beabsichtigt, Wohnungen, Büros und Läden auf der Fläche zu errichten. Bisher hatte der Eigentümer die Camper geduldet. Besetzer und Anwohner wenden sich gegen den Bebauungsplan der Ritter-Holding AG. Sie verweisen auf den erfolgreichen Mediaspree-Bürgerentscheid vor vier Jahren hin. Dieser legte fest, dass zwischen dem Ufer und Neubauten 50 Meter frei bleiben. Sie fordern, dass die Fläche auf Dauer frei bleibt, einen Strom- und Wasseranschluss erhält und für gemeinschaftliche Projekte genutzt wird.

Auf Anfrage teilte die Polizei mit, dass eine Räumungsanfrage seitens des Eigentümers am Montagabend noch nicht eingegangen war. Diese werde aber kurzfristig erwartet. Die Ritter-Holding AG wollte sich gegenüber der taz nicht äußern.

Am heutigen Dienstag haben Besetzer und Anwohner dazu aufgerufen, sich ab vier Uhr morgens auf dem Gelände zu versammeln, um eine Räumung zu verhindern. (ran)