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„Eine schwierige Geschichte“

In Kreuzberg kommt es zu einem Schusswechsel mit vier Schwerverletzten. Die Staatsanwaltschaft weiß wenig über die Hintergründe

Es war noch stockdunkel, als am frühen Morgen des zweiten Weihnachtstages in Kreuzberg Schüsse fielen. Vier Männer wurden schwer verletzt; sie waren auch am Sonntag noch im Krankenhaus, so eine Polizeisprecherin. Der Sprecher der Staatsanwaltschaft, Martin Steltner, sagte, der Vorfall werde dem Milieu der Organisierten Kriminalität zugerechnet.

Bei Polizei und Staatsanwaltschaft hieß es, die Hintergründe seien unklar. Nach derzeitigem Kenntnisstand alarmierten Anwohner die Polizei, die die Schüsse in der Stresemannstraße in unmittelbarer Nähe der SPD-Parteizentrale gehört hatten. Die Einsatzkräfte fanden drei Verletzte. Ein vierter Verletzter sprang in den nahen Landwehrkanal, aus dem ihn schließlich Rettungskräfte herauszogen.

Mehrere Dutzend zum Teil schwer bewaffnete Polizeibeamte waren am Samstagmorgen rund um den Ort des Geschehens im Einsatz. Absperrbänder wurden gezogen, Spuren gesichert. Auch ein Hubschrauber flog auf der Suche nach Beteiligten über dem Kiez. Zwei der verletzten Männer sind 30 Jahre alt, ein weiterer 39 und der Vierte 42 Jahre.

Gegen mehrere Verdächtige leiteten Polizei und Staatsanwaltschaft gemeinsam Ermittlungen wegen versuchten Mordes ein. Laut Staatsanwaltschaft gehe es dabei um Personen, die zur Gruppe der vier Verletzten gehörten. Nähere Informationen gab es auch am Sonntag nicht. „Das ist eine schwierige Geschichte“, sagte Sprecher Steltner.

Der Tatort befindet sich augenscheinlich in einer Toreinfahrt. In der Stresemannstraße 23 gegenüber der SPD-Parteizentrale war in einer Tür ein Einschussloch zu sehen, wie ein dpa-Fotograf berichtete, nicht weit davon entfernt ein weiteres Einschussloch in einer Glastür. (dpa)

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