Verstärkte Kontrollen in S- und U-Bahn

ANSCHLAGSDROHUNG Auffällige Personen und ihr Gepäck im Visier. Polizei: Keine konkreten Hinweise

Nach den jüngsten Anschlagsdrohungen des islamistischen Terrornetzwerkes al-Qaida und der afghanischen Taliban will die Berliner Polizei in S- und U-Bahn verstärkt Personen kontrollieren. Wegen der aktuellen Bewertung der Gefahrenlage durch die Sicherheitsbehörden seien die Schutzmaßnahmen bereits seit einigen Tagen angepasst worden.  Nun würden „bis auf Weiteres Berliner Polizisten verstärkt im öffentlichen Personen- und Nahverkehr, insbesondere der BVG, präsent sein“, teilte die Polizei am Sonntag mit.

Verhaltensauffällige Personen sowie von ihnen mitgeführtes Gepäck würden kontrolliert. Auch sollten durch die verstärkte Präsenz der Sicherheitskräfte Fahrgäste sensibilisiert werden, auf herrenloses Gepäck zu achten und Verdächtiges zu melden. Die Polizei betonte, diese Maßnahmen seien rein präventiver Natur. Nach wie vor handele es sich um eine erhöhte abstrakte Gefahrenlage. Es gebe keine konkreten Hinweise auf Anschlagsplanungen.

Terroristenchef Ussama Bin Laden selbst wandte sich am Freitag in einer neuen Internetbotschaft an die Europäer. Wie das amerikanische Intel-Center, zuständig für die Einschätzung von terroristischen Internetbotschaften mitteilte, rief der Al-Qaida-Chef die Europäer darin auf, ihre Truppen aus Afghanistan abzuziehen.

Weniger später meldeten sich die Taliban mit dem „konkretesten Drohvideo, das sich je gegen Deutschland richtete“, wie Spiegel Online unter Berufung auf einen deutschen Sicherheitsbeamten meldete. Darin werde ein deutschsprachiger Kämpfer gezeigt, der sich „Ajjub“ nenne. Durch den Bundeswehreinsatz in Afghanistan werde „ein Angriff auf Deutschland für uns Mudschaheddin verlockend“, zitierte Spiegel Online aus dem Video.

Dazu wurden Fotos vom Brandenburger Tor in Berlin, dem Hamburger Hauptbahnhof, dem Münchner Oktoberfest, dem Kölner Dom und der Skyline von Frankfurt am Main eingeblendet. (dpa)