leserInnenbriefe
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Die veröffentlichten Briefe geben nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wieder.

Röwekamp überzeugt nicht

„Mehr Provinz wagen“,

taz Bremen vom 5. 12. 20

Frau Motschmann ist doch bereits im Bundestag und war schon 2017 Spitzenkandidatin. Wenn sie engagiert und erfolgreich gearbeitet hat, braucht sie die parteiinterne Abstimmung nicht zu fürchten. Das letzte Wort in der Demokratie haben ja die Delegierten und nicht der Vorstand. Der macht lediglich Vorschläge. Die Vorgehensweise und die Argumente von Herrn Röwekamp würden mich als Delegierten jedenfalls nicht überzeugen.

Gleichstellungsbeauftragter, taz.de

Es hat Methode

„Endlich verstehen, was da steht“,

taz Bremen vom 14. 12. 20

Ich bin der festen Überzeugung, dass Behördentexte, Gesetze, Verordnungen und Formulare für jedermann verständlich wären – wenn man es denn wollte. Wie schon in den vergangenen Jahrhunderten möchte man nicht, dass das „Fußvolk“ versteht, worum es geht. Damals war „Latein“ das Zauberwort – obwohl eh kaum jemand lesen und schreiben konnte. Heut macht man’s über’s „Juristendeutsch“. Bolzkopf, taz.de

Politik müsste Versäumnisse einräumen

„Die Situation ist beschissen“,

taz Bremen vom 5./6. 12. 20

Wie soll eine Gesellschaft verstehen, warum von März bis teils nach den Sommerferien Schulen ohne Probleme von heute auf morgen geschlossen werden konnten, während nunmehr die Hürden einer erneuten Schulschließung unüberwindbar zu sein scheinen? Da müsste die Politik vielleicht einfach mal zugeben, dass monatelang erhebliche Versäumnisse bei der Regelung von Betreuung und Beschulung der Kinder zu großen Schäden in Familien geführt haben. Diejenigen, die die Öffnung des Schulbetriebes trotz steigender Infektionszahlen für unverantwortlich halten, scheinen noch unter dem Eindruck des ersten Lockdowns zu stehen, in welchem über Monate hinweg eine Beschulung unter hohem Arbeitseinsatz der Elternschaft erfolgt war.

79 Prozent der Lehrer unterrichteten in Grundschulen vornehmlich über die Versendung von Arbeitsblättern. Die Kommunikation mit Lehrern fand bei den jüngeren Schülern oft ausschließlich über E-Mail-Verkehr mit deren Eltern statt. Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer mussten die zusätzlichen Aufgaben oft noch nach Feierabend leisten. Die fehlgeleitete Kommunikation zwischen Schule und Eltern in Bezug auf den jeweils geforderten Arbeitseinsatz und den rechtlichen Rahmen des Homeschoolings verhinderte einen sinnvollen Umgang mit Bildung in der Pandemie. Christina Gavrič, taz.de

Er wird fehlen

„Der unversöhnte Freund“,

taz Bremen vom 3. 12. 20

„Die Leute starben nicht an Krieg und Terror, sie starben durch die Nazis“– wie wahr! Diesen Satz sollte man allen, die billige Sonntagsreden mit Antifaschismus verwechseln, mit wasserfestem Edding auf ihren Badezimmerspiegel schreiben. Und zwar unter Nennung des Urhebers. Der Terror und der Krieg hatte etliche Millionen Gesichter. Gesichter, die sich nicht erkennen mussten im Spiegel blumiger Worte. Der Krieg? Der Terror? Die Massenmorde? Das war man nicht. Maurice Cling wird fehlen. Mowgli, taz.de