Schule zu – für die, die wollen

Der Senat beschließt eine halbe Abkehr vom Präsenzunterricht. Ab kommendem Mittwoch können Eltern entscheiden, ob sie ihre Kinder in die Schule schicken oder von zu Hause aus lernen lassen

Nach der Entscheidung aus Niedersachsen von Donnerstag war es abzusehen: Ganz so locker wie in den letzten Wochen vorgesehen, wird Weihnachten auch in Bremen nicht. In einer Sondersitzung am Freitag entschied der Senat, die Sonderregeln für das Jahresende wieder aufzuheben. Treffen dürfen sich auch an Weihnachten und Silvester damit nur fünf Personen aus zwei Haushalten.

Eine weitere wichtige Entscheidung betrifft die Schulen im Land: Die bleiben zwar geöffnet; ab Mittwoch, 16. Dezember, können Eltern aber entscheiden, ob ihre Kinder dort oder von zu Hause aus lernen. Die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft in Bremen hatte am Freitag gefordert, dass die Schulen schon ab Montag in den Distanzunterricht wechseln sollten.

Bremerhaven plant laut Schuldezernent Michael Frost etwas weitergehende Regeln: Dort sollen die Tage zwischen dem 16. Dezember und Ferienbeginn grundsätzlich Distanzlerntage sein; nur Grundschüler*innen sowie Fünft-und Sechstklässler*innen können nach Anmeldung auch von der Schule aus daran teilnehmen.

Infektionszahlen wurden nicht ausreichend gesenkt

Die bisherigen Maßnahmen konnten die Corona-Neuinfektionen nicht so weit senken wie erhofft. In der Stadt Bremen sind die Inzidenzzahlen zwar weit geringer als noch Anfang November (130 Neuinfektionen auf 100.000 Bremer*innen in den letzten sieben Tagen gegenüber 255 am 6. November), doch in der laufenden Woche waren die Zahlen wieder angestiegen, statt weiter zu sinken. Bei einer Reihentestung in vier Bremer Schulen waren zudem unter den Teilnehmer*innen 0,88 Prozent positiv auf Covid19 getestet worden – wenn man davon ausgeht, dass sich coronapositive Schüler*innen innerhalb der vergangenen zwei Wochen angesteckt haben müssten, entspricht das etwa einer Inzidenz von 440.

Weitere Details des Senatsbeschlusses waren bis Redaktionsschluss noch nicht bekannt. (taz)