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NDR-Sachbuch­preis an zwei Autor*innen

Die Autorin und feministische Aktivistin Caroline ­Criado-Perez und der promovierte Historiker Andreas Kossert erhalten den NDR Kultur Sachbuchpreis 2020. Damit geht die Auszeichnung erstmals an zwei Titel. Nach Ansicht der Jury sind „Unsichtbare Frauen. Wie eine von Daten beherrschte Welt die Hälfte der Bevölkerung ignoriert“ von Criado-Perez und „Flucht. Eine Menschheitsgeschichte“ von Kossert die beiden besten in deutscher Sprache erschienenen Sachbücher des Jahres. Die Auszeichnungen sind mit jeweils 15.000 Euro dotiert. „Beide Bücher sind herausragend und sie verdienen den NDR Kultur Sachbuchpreis für zwei ganz unterschiedliche Themen, die für unsere Gesellschaft gleicher­maßen bedeutsam sind“, sagte die Jury-Vorsitzende und NDR-Programmdirektorin Hörfunk, Katja Marx.

42.000 NS-Akten

Das Brandenburgische Landeshauptarchiv will 42.000 Akten der nationalsozialistischen Vermögensverwertungsstelle Berlin-Brandenburg für die Forschung und die Öffentlichkeit digital zugänglich machen. Damit solle auch der Entzug und Verbleib von Kulturgut, das im Zuge der NS-Verfolgung beschlagnahmt wurde, ­weiter aufgeklärt werden, teilte das Landeshauptarchiv am Dienstag mit. Die Kosten des Pilotprojekts in Höhe von 3,6 Millionen Euro werden im Wesentlichen von der Bundesregierung sowie vom Deutschen Zentrum Kulturgutverluste sowie vom Brandenburger Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur getragen. Landeskulturministerin Manja Schüle sprach von einem wichtigen Beitrag zur weiteren Aufarbeitung der NS-Diktatur. Denn nach Angaben des Landeshauptarchivs enthalten die Akten auf rund 2,4 Millionen Seiten oft auch letzte Hinweise zum Schicksal der Deportierten und Ermordeten. Das Landeshauptarchiv verwahrt mehr als 50.000 laufende Meter Archivgut von der Mitte des 12. Jahrhunderts bis in die jüngste Vergangenheit.