„Stärker reglementiert“

Harburger Umsonstfestival muss umziehen

38, Mitbegründer und Veranstalter des Festivals „Keine Knete – Trotzdem Fete“, arbeitet als Tischler und Musiker im sozialen Bereich.

taz: Herr Mencke, beinahe hätten Sie das Umsonst-Festival „Keine Knete – Trotzdem Fete“ absagen müssen. Warum?

Gerrit Mencke: Die Harburger Behörden haben uns kurzfristig mitgeteilt, dass wir die Freilichtbühne im Harburger Stadtpark zwar nutzen können, allerdings nur an einem Tag mit Lautsprechern. Das kommt für ein Musikfestival natürlich nicht in Frage. Weil unser Programm für zwei Tage geplant ist, wäre das auch ein riesiger Verlust geworden.

Aber ist eine Freilichtbühne nicht für solche Veranstaltungen da?

Anwohner haben sich beschwert, und die Behörde hat dem Druck nachgegeben. Seit zwei Jahren wird immer stärker reglementiert. Die wollen das Programm so klein wie möglich halten. Wir hätten an einen anderen Ort ausweichen können, die Stadt hat uns aber nichts angeboten.

Ist das Festival also nicht gern gesehen in Harburg?

Im Gegenteil, eigentlich finden die meisten das toll.

Aber gibt es denn in Harburg nicht genug freie Flächen?

Allein in der Nöldekestraße stehen drei Häuser leer. Wir bekommen aber keinen Raum für kulturelle Veranstaltungen.

Aber jetzt hat sich doch eine Lösung gefunden?

Der Verein Tipsy Apes hat uns eine Fläche angeboten und das Festival gerettet. Traditionell findet das aber auf der Freilichtbühne statt und da wollen wir auch wieder hin.  INTERVIEW: LKA

heute ab 16 Uhr, morgen ab 15 Uhr, Vereinshaus Tipsy Apes, Am Radeland 25. Programm: http://keineknetetrotzdemfete.z11.de