Malte Göbel hört auf den Sound der Stadt

Sommerloch bei Konzerten? Nicht wirklich. Es gibt zwar spürbar weniger Veranstaltungen zwischen Juli und August, aber auch, weil die Bands offenbar mehr Lust auf gemeinsame Auftritte haben und gleich im Mehrfach-Pack die Bühne entern. Auffällig auch, dass die Bands meist aus Berlin sind, aber Wurzeln auf der ganzen Welt haben: Italien, Israel, Westdeutschland, Frankreich, Griechenland, USA, Neuseeland – das kreative Berlin ist deutlich international.

Einen netten Anlass zum Feiern gibt es heute Abend im Kreuzberger Electroclub Gretchen, wenn der neue Herausgeber des schwullesbischen (und ein bisschen queeren) Stadtmagazins Siegessäule Special Media SDL Verlag seinen Einstand gibt – mit Party und mehreren spannenden Musikacts: die Münchener Electro-Hoffnung Tubbe (mit Steffi Jakobs von Rosalie & Jakob), die „sexy bear disco queen“ Hard Ton, das Electrochanson-Projekt Black Minkh (Poison Ivy), bestehend aus Produzent Regev Dahan und Sängerin Hedi Mohr, sowie Princessin Hans – Pianist Jörg Hochapfel und die neuseeländische Kaiserin-Sissi-Tochter mit poetischer Konzeptkunst zwischen Jazz und Punk.

Etwas weniger extravagant und gitarrenlastiger – auch wenn diese mitunter sehr zart klingen – wird es kommende Woche Donnerstag und Freitag, wenn das Label Puschen seine Acts in den Festsaal Kreuzberg ruft – am Donnerstag sind das der ehemalige Gabelstaplerfahrer Kurt Vile mit seiner leicht nostalgischen Songwriter-Musik sowie The Chap aus London und Berlin, die tanzbaren Experimentalpop-machen, eher fluffig als anstrengend, mit einigen schrägen Momenten. Außerdem spielen Fenster ihre einfühlsam-melancholischen Gitarrenpopsongs mit zurückhaltendem Gesang. Freitag den 3. August geht’s weiter mit Papa M (David Pajo von Slint/Tortoise), Megafaun und Sleep Party People.

■ Special Media Verlagskickoff: Gretchen, Fr., 21 Uhr. 8 €

■ Puschenfest: Festsaal Kreuzberg, Do/Fr (2./3. 8.), 20 Uhr. 15/25 €