Obama will doch ein bisschen Kontrolle bei Schusswaffen

USA Sturmgewehre gehörten nicht in die Hände von Labilen. Täter schickte Notizbuch an Universität

WASHINGTON dpa | US-Präsident Barack Obama hat sich nach dem Amoklauf in einem Kino mit zwölf Toten für bessere Kontrollen beim Waffenkauf ausgesprochen. Er gehe davon aus, dass viele Waffenbesitzer mit ihm übereinstimmen würden, dass ein Sturmgewehr in die Hand von Soldaten und nicht von Kriminellen gehöre, sagte Obama nach Angaben des Weißen Hauses am Mittwochabend bei einer Veranstaltung in New Orleans (Louisiana).

Gezielt sprach er sich gegen den Verkauf von „Angriffswaffen“ aus. „Die (Sturmgewehre) AK-47 gehören in die Hände von Soldaten und nicht in die Hände von Gaunern.“ Er glaube aber auch, dass die Verfassung den US-Bürgern das Recht gebe, Waffen zu besitzen. „Das Jagen und Schießen sind Teil einer geschätzten nationalen Tradition.“ Die meisten Waffenbesitzer wären wohl dafür, Kriminelle vom Erwerb von Waffen abzuhalten, sagte Obama. Geistig Verwirrte sollten nicht so leicht an Waffen kommen können.

Bekennerpaket an Uni

Die Medien spekulierten gestern zudem über die Frage, ob das Massaker von Colorado hätte verhindert werden können. Der Verdächtige habe einem Psychiater ein Notizbuch mit Details über Mordgedanken geschickt. Laut der Universität kam das Paket erst nach der Tat an. Das Paket habe „erschreckende“ Texte und Zeichnungen enthalten, berichteten US-Medien übereinstimmend. Der 24-Jährige machte demnach die Ermittler selbst auf das Beweisstück aufmerksam. Er müsse es vor dem Massaker bei einer „Batman“-Vorführung in einem Kino der Stadt Aurora mit 12 Toten und 58 Verletzen aufgegeben haben.

Die Universität wies Berichte zurück, das Paket habe tagelang unbeachtet in der Poststelle gelegen. Es sei erst am Montag nach der Tat eingegangen und sofort der Polizei übergeben worden, hieß es. Nach dem Fund sei das Gebäude evakuiert worden, damit die Bombenentschärfer die Lieferung hätten untersuchen können. Genaue Angaben wurden nicht gemacht, auch weil der Richter den Behörden striktes Stillschweigen über die Ermittlungen auferlegt hat. Der Sender Fox News berichtete indes, der Spiralblock sei „voller Details, wie er Menschen töten wollte“. Am Mittwoch wurden die ersten Todesopfer beigesetzt.