leserInnenbriefe
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Schulzwang kommt aus der Nazizeit

„Niemand schert sich um die Gruppe, wenn es um ‚sein Kind‘ geht“,

taz nord vom 18. 11. 20

„Eltern genehmigen dem Staat gnädig oder ungnädig, das eigene Kind zu unterrichten.“ Ganz so ist es nicht. Wer es dem Staat nicht gestatten möchte, der kann in Deutschland was erleben. Der Schulzwang ist in allen Schulgesetzen der Bundesländer mehr oder weniger direkt aus der Nazi-Gesetzgebung übernommen worden, üblicherweise wurde lediglich „... werden der Schule zwangsweise zugeführt“ durch „ ... können der Schule zwangsweise zugeführt werden“ ersetzt, was in der Praxis dasselbe ist. Wurstprofessor, taz.de

SPD ist geschichtsvergessen

„NS-Wegbereiter weicht NS-Opfer“,

taz nord vom 18. 11. 20

Die Geschichtsvergessenheit der SPD ist erschreckend. Bei der Wahl zum Reichspräsidenten wollte der 1925 gewählte Hindenburg altersbedingt nicht mehr kandidieren. Er ließ sich zu einer weiteren Kandidatur überreden, weil ein breites Parteienbündnis ihn als gemeinsamen Kandidaten wollte, um Hitlers Sieg zu verhindern. Die einzige dieser Parteien, die heute noch existiert, ist die SPD.Don Geraldo, taz.de

Auch ohne Hitler in die Geschichte eingegangen

„NS-Wegbereiter weicht NS-Opfer“,

taz nord vom 18. 11. 20

Hindenburg wäre auch ohne Hitler in die Geschichte eingegangen: Er war es, der das Ermächtigungsgesetz durchbringen wollte. Zuerst mit Brüning, dann mit Papen. Als Brüning sich im Mai 1932 weigerte, dafür mit den Nazis zu kooperieren, ließ Hindenburg ihn fallen. Ob Hindenburg das Ermächtigungsgesetz mit Papen wollte, ist nicht belegt. Pyta zum Beispiel vermutet, dass er es schon damals nur mit Hitler machen wollte. Belegt ist, dass Hindenburg am 19. 11. 1932 Hitler für seine Idee gewann, mit dem Ermächtigungsgesetz „die Demokratie von oben abzuschaffen“, wie Hindenburg formuliert. Hindenburg wollte die Weimarer Republik abschaffen und eine Diktatur errichten, ob mit Hitler oder mit wem auch immer. Daher freut mich die Entscheidung in Hannover riesig!Links van der Linke, taz.de

Einfach alle Sitzungen live zeigen

„Parlament bleibt lieber unter sich“,

taz nord vom 19. 11. 20

Ich verstehe das echt nicht. Ich arbeite für Monmouthshire County Council. Seit März wird hier nur noch online getagt. Aber jede Sitzung ist im Internet live zu sehen, und war das übrigens schon seit mehreren Jahren. Einfach alle Sitzungen über Hamburg.de live zu zeigen, sollte doch nun echt absolut null Problem sein ... Christian Schmidt, taz.de