FDP abgeschlagen

BUNDESTAGSWAHL IM NORDEN In den Stadtstaaten sind die Grünen, in Bremen auch die Linke stärker

In den norddeutschen Ländern folgen die Ergebnisse der Bundestagswahl dem Bundestrend. Schwere Verluste im jeweils zweistelligen Bereich muss die SPD in Niedersachsen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein verkraften (siehe Tabelle rechts unten). In Hamburg wurde sie sogar erstmals von der CDU als stärkste Partei abgelöst. Die Union legte in Bremen auf allerdings sehr niedrigen Niveau leicht zu, in den anderen drei Ländern muss sie Verluste verkraften.

Auffällig ist, dass die FDP nur in den beiden Flächenländern jetzt drittstärkste Kraft ist. In den beiden Stadtstaaten liegen die Grünen auf Rang drei, in Bremen ist auch die Linke stärker als die FDP.

Überraschend ist das Ergebnis der Piraten. Sie erbeuteten auf Anhieb in allen vier Ländern 2,0 Prozent oder mehr – und sind somit die neue Nummer sechs im Parteiensystem. Das ist ein Achtungserfolg.

In der Bedeutungslosigkeit verharren die rechtsextremen Parteien. Die NPD dümpelt überall um die Marke von 1,0 Prozent, die DVU um die 0,1 Prozent. Die sonstigen Parteien rangieren addiert bei der Ein-Prozent.-Marke.

Ebenfalls mit dem Bundestrend ist die Wahlbeteiligung erneut gesunken. Nordweit sind nur noch weniger als drei Viertel aller Wahlberechtigten zur Stimmabgabe geschritten, das sind jeweils fünf bis sechs Prozent weniger als vor vier Jahren. Bremen mit 70,1 Prozent und Hamburg mit 71,1 Prozent liegen am tiefsten, kaum besser allerdings sieht es in Niedersachsen mit 73,3 Prozent und Schleswig-Holstein mit 73,8 Prozent aus. Dort ist auffällig, dass sich etwa 13.000 Menschen oder 0,3 Prozent weniger an der parallel laufenden Landtagswahl beteiligten – obwohl sie schon im Wahllokal waren. SMV