Marzahn hofft auf blumige Aufwertung

BESUCHERMAGNET Der Senat hat den östlichen Stadtrand nicht vergessen: Die Internationale Gartenausstellung im Jahr 2017 soll statt nach Tempelhof nach Marzahn kommen

Die Welt auf engstem Raum: Im Teehaus im Chinesischen Garten, das einen durch das geschwungene Dach und die rote Holzfassade in einen Kaiserpalast versetzt, wird Jasmintee und Mandelgebäck gereicht. Nur wenige Schritte weiter wähnt man sich in Japan, Korea, Italien oder Arabien. Mit viel Detailtreue wurden in den Marzahner Gärten der Welt exotische Parks nachempfunden. Vor allem am Wochenende sind sie ein beliebtes Ausflugsziel. Im vergangenen Jahr kamen 700.000 Besucher.

Künftig könnten es noch mehr werden: Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Umwelt plant, die Internationale Gartenausstellung (IGA) im Jahr 2017 statt am ehemaligen Flughafen Tempelhof in Marzahn stattfinden zu lassen. „Die Marzahner wären stolz darauf“, sagt Christian Gräff (CDU), Bezirksstadtrat für Wirtschaft und Stadtentwicklung. Andere Bezirke liefen gut, weil sie Szenebezirke seien, in Marzahn sehe das anders aus. Zur IGA erwarte man 40.000 Besucher täglich, so Gräff. „Wir erhoffen uns für die Hotellerie und Geschäfte positive Effekte und durch Neubauten eine Aufwertung des Bezirks.“

Katharina Langsch, die Geschäftsführerin der IGA Berlin 2017, wirbt bereits für Marzahn. Die Anbindung sei gut, sagt sie, „Marzahn liegt ja nicht in der Pampa.“ Laut BVG-Fahrplanauskunft braucht man etwa eine Stunde, um mit zwei oder drei Umstiegen von der Stadtmitte zum Gartengelände zu gelangen. Mit niedrigeren Ticketpreisen und Shuttlebussen könnten die Menschen nach Marzahn gelockt werden, so Langsch.

Noch steht nicht fest, ob die IGA tatsächlich nach Marzahn zieht. Der Senat muss dem Vorschlag der Stadtentwicklungsverwaltung noch zustimmen. Laut einer Pressesprecherin soll die Entscheidung kurz nach der Sommerpause fallen. RANI NGUYEN