STEFFEN GRIMBERG DER WOCHENENDKRIMI
: Rosarote Lachnacht

Also noch mal von vorn: Auch wenn Paulchen Panther danach seine eigene Cartoonreihe bekam, hier ist der „Rosarote Panther“ ein Diamant und das pinke Zeichentricktier nur für den Vorspann zuständig. Nicht dass der Diamant wirklich eine große Rolle spielen würde, geschweige denn die kriminalistische Handlung. Fast zeitgleich mit dem ersten „James Bond“-Film geht es 1963 vielmehr um die endgültige Versöhnung von Krimi, Parodie und Komödie. Und dabei ist eigentlich egal, wen Peter Sellers spielt – Hauptsache, er macht mit. In den zwei ersten Panther-Filmen, die das Erste in der Nacht zu Sonntag zeigt – Regisseur Blake Edwards wäre am Donnerstag 90 geworden –, ist er natürlich Inspector Jacques Clouseau und spricht im Original dieses so herrlich verkünstelte Englisch, das keine Synchronisation der Welt ins Deutsche retten kann.

Dafür ist der Drehort Cortina d’Ampezzo hinreißend Jetset. Früher hab ich immer gedacht, die Dame mit den Klunkern hieße „Prinzessin von Gulasch“ – „Prinzessin von Lugasch“ klingt genauso blöd, nur weniger lustig. Claudia Cardinale macht bella figura und erliegt Sir Charles Lytton (David Niven), der natürlich der gesuchte Dieb ist. Was auch dem Zuschauer bald klar wird – aber egal sein kann.

Denn Blake Edwards hat hier eine anarchische Krimikömödie inszeniert, die so sophisticated ist, dass die handelnden Personen a) eigentlich ihre Martinis während des ganzen Films nicht abstellen müssten und b) statt Martinis gleich die ganze Zeit Champagner getrunken wird. Das perlt, selbst wenn er handwerklich schon mal auf Bauerntheater (Mann unter/im Bett/Schrank) zurückgreift und das Ende gaga ist. Und weil die „Alle sind im Kostüm, hauen sich auf die Mütze und dann geht auch noch das Feuerwerk zu früh los“-Szenen grandios sind, hat Edwards mit „Der Partyschreck“ noch einen viel irreren Film gedreht. Ist aber leider kein Krimi.

„Der rosarote Panther“, Sa., 0.15 Uhr, und „Der rosarote Panther wird gejagt“, 2.10 Uhr, beide ARD