Produktion von E-Autos wird billiger

Elektromotoren haben weniger Teile als ihre fossil betriebenen Äquivalente. Sie herzustellen ist momentan trotzdem teurer. Das wird sich bald ändern, wie die Investmentbank UBS in einer Marktanalyse prognostiziert hat. Schon 2024 sollen sich die Herstellungskosten von E-Autos und Verbrennern angleichen. Der Grund liege vor allem darin, dass Batterien billiger würden, die bis zu 40 Prozent des Gesamtpreises eines E-Autos ausmachen. Die Bank hat die Batterien der sieben größten Hersteller untersucht.

„Es gibt nach 2025 nicht mehr viele Gründe, ein Auto mit Verbrennungsmotor zu kaufen“, sagte Tim Bush, einer der Analyst:innen von UBS, dem britischen Guardian.

Auch andere Analysen kommen zu dem Ergebnis, dass die Kostenparität bald erreicht sein wird. Im vergangenen Jahr hatte BNEF, ein Tocherunternmehmen der Nachrichtenagentur Bloomberg, den Zeitpunkt sogar noch früher angesetzt. Demnach könne es schon im Jahr 2022 so weit sein. Die BNEF-Leute berechnen den Zeitpunkt jedes Jahr und haben ihre Prognose zuletzt wegen neuer Entwicklungen auf dem Batteriemarkt immer weiter nach vorn korrigiert: 2017 lag der Zeitpunkt für die Kostenparität noch neun Jahre in der Zukunft, im Jahr 2018 sechs Jahre und der letzten Prognose nach eben nur noch drei.

Dass Elektroautos schon im Jahr 2022 nur noch so viel wie gleichwertige Autos mit Verbrennungsmotor kosten sollen, gilt laut BNEF erst mal nur für die EU und für Oberklassewagen. Das Unternehmen erwartet aber, dass kurz darauf auch kleinere Autos und andere Länder gleichziehen.

Das wäre wichtig, denn die ökologische Verkehrswende hängt nicht nur davon ab, welchen Antrieb Autos nutzen, sondern vor allem davon, wie viele es sind – und wie groß sie sind. Ein großes Elektrofahrzeug verbraucht mehr Strom als ein kleines und ist damit auch klimaschädlicher.

Auch in Deutschland läuft der Verkauf von E-Autos langsam an: Im Juli war ihr Marktanteil hierzulande mit 11,4 Prozent erstmals zweistellig. Im Jahr 2019 lag er bei insgesamt 8,4 Prozent. Der Trend geht aber insgesamt zum großen und schweren Auto: Die meisten der neu zugelassenen Fahrzeuge waren unabhängig vom Antrieb die SUVs. (taz)