FOLGE ZEHN: WASSERBALL

Im Fußball ist die reizvollste Art des spontanen Betrugs die Schwalbe. Wie aber lässt sich in anderen Sportarten betrügen? Dieser Frage widmet sich die taz.nord an dieser Stelle, solange die Fußball-Regionalliga pausiert.

Die kürzlich in die Bundesliga aufgestiegenen Spieler der White Sharks Hannover können ein Lied davon singen: Wasserball gilt als eine der härtesten Sportarten der Welt. Zum einen ist der am ehesten mit Handball vergleichbare Sport körperlich sehr anstrengend. Vier Mal acht Minuten lang kämpfen die 14 Spieler um den Ballbesitz. Den Boden können sie dabei nicht berühren. Zum anderen geht es im Wasser ordentlich zur Sache. Zwar sollen zwei Schiedsrichter für eine faire Partie sorgen, doch ihr Aktionsradius beschränkt sich auf Regelverstöße oberhalb der Wasseroberfläche. Alles, was darunter geschieht, bleibt im Verborgenen. Meistens sind die Unterwasser-Rangeleien harmlos und enden mit einem Griff an die Badehose oder einem kleinen Ellbogen-Check. Aber es geht auch härter, wie zum Beispiel bei der „ungarischen Begrüßung“. Einst war sie eine gefürchtete Spezialität der Nationalmannschaft des Landes. Der gegnerische Angriffsspieler bekam dabei einen Ellbogenstoß gegen die Brust, eine Faust in die Magengrube und ein Knie gen Badehose. Nicht ohne Grund tragen heute fast alle männlichen Spieler Tiefschutz.Doch auch die Damen können ordentlich hinlangen: 2009 gab es in den Niederlanden sogar einen Prozess wegen versuchten Ertränkens. Grundsätzlich aber ist die Verletzungsgefahr beim Wasserball viel geringer als beim Fußball oder Handball. Denn das Wasser bremst Attacken ab. Brüche oder Ähnliches kommen nur selten vor. BIG