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Auf die Plätze, fertig, los!

Berlin gilt als Hauptstadt der Gründer*innen. Am Wochenende finden die Deutschen Gründer- und Unternehmertage in Treptow statt: als Starthilfe

Besucher*innen der Deutschen Gründer- und Unternehmertage (deGUT) sind in guter Gesellschaft: Es gibt wieder mehr Grün­der*innen in Deutschland. Das belegt der aktuelle Gründungsmonitor der KfW-Bank. Zu den Gründer*innen gehören vor allem Gewerbetreibende, aber auch Landwirtschaft und Freiberufler*innen – rund 605.000 Gründungen verzeichnete die KfW für 2019.

Berlin gilt mit rund 38.000 Gewerbegründungen als Hotspot und besonderer Anziehungspunkt für Start-ups – jenen jungen Unternehmen mit einer innovativen Geschäftsidee und ambitionierten Wachstumsplänen. Mehr als 500 Start-ups werden jährlich in Berlin gegründet. Damit entscheiden sich rund ein Viertel aller Start-up-Gründer*innen für die Hauptstadt, ermittelte der Informationsdienst startupdetector. „Der Nutzen der Startups ist für das Land Berlin unschätzbar: Die jungen Unternehmen sorgen für einen Innovationsschub, der auch die etablierte Wirtschaft mitnimmt und für eine dynamische Wirtschaftsentwicklung insgesamt sorgt“, sagt eine Sprecherin der Berliner Wirtschaftsverwaltung dazu.

Besonders beliebt sind bei den Gründungswilligen die Dienstleistungen: Das Baugewerbe und der Handel liegen an der Spitze der neuen Unternehmen, heißt es seitens der Stadt. Die Gründungen konzentrierten sich in den Innenstadtbezirken wie Mitte, Friedrichshain-Kreuzberg, Pankow und Charlottenburg-Wilmersdorf.

Wer in den letzten Jahren ein Unternehmen gegründet hat, bloß lose mit der Idee spielt oder bereits konkrete Vorbereitungen trifft, ist auf der deGUT richtig aufgehoben. Auf der Messe erwarten die Be­su­che­r*innen Aussteller und Berater wie Banken, lokale Wirtschaftsförderungen der Bezirksämter, Coaching-Agenturen und Netzwerke. Dazu gibt es ein kostenfreies Seminarprogramm. In Räumen mit Namen wie „Werkstatt“, „Labor“ und „Klassenzimmer“ sprechen höchstens 80 Teil­nehmer*innen miteinander. Es geht um Steuern, Gründen im Nebenerwerb, Cybercrime und So­zialunternehmer*innen. Keynote-Speaker*innen sind Nora Baum von der Näh-App Patterina sowie Christian Kroll von der grünen Suchmaschine Ecosia. Der Businessplan-Wettbewerb startet am Freitag ebenfalls auf der deGUT.

In diesem Jahr wird der „KfW-Award Gründen“ aufgrund der Corona-Einschränkungen nicht zur deGUT verliehen, sondern verschoben. Die Sieger*innen werden erst am 25. November bekannt gegeben. Helke Diers