Brennende Reifen, Farbe, Scherben

ANSCHLAG Unbekannte beschädigen Altonaer Amtsgericht und hinterlassen Flugblätter

Mit Steinen und Farbgläsern haben Unbekannte in der Nacht zu Montag einen Anschlag auf das Altonaer Amtsgericht verübt. Dabei wurden elf Scheiben zerstört und die Fassade des Gebäudes mit blauer und grüner Farbe beschmiert. Außerdem haben die Täter an der Max-Brauer-Allee drei Autoreifen in Brand gesetzt.

Ein Streifenwagen der Polizei war zur Tatzeit um kurz nach ein Uhr in der Nähe des Amtsgerichts. „Die Beamten hörten laute Knallgeräusche und konnten erkennen, dass Gegenstände auf der Fahrbahn angezündet wurden“, sagt Polizeisprecherin Ulrike Sweden. Sie beobachteten fünf dunkel gekleidete Personen, die flüchteten. Mit ihren Feuerlöschern löschten die Beamten die brennenden Reifen.

Die Polizei geht von einer politisch motivierten Straftat aus, nachdem sie im Umfeld des Amtsgerichts Flugblätter fand, die sich gegen Atomkraft, Gentrifizierung und Militarismus aussprechen und Solidarität mit zwei in Frankreich Inhaftierten bekunden.

Bei den genannten Inhaftierten handelt es sich um eine 71-jährige Frau und einen 79-jährigen Mann, die an dem Wiener OPEC-Anschlag 1975 beteiligt waren. Bei der Geiselnahme wurden in der Zentrale der Organisation erdölexportierender Länder unter anderem elf Minister und deren Mitarbeiter gefangen genommen. Die beiden Inhaftierten sollen nach Deutschland ausgeliefert werden.

„Die Hamburger Staatsanwaltschaft ist an diesem Fall nicht beteiligt“, sagt Staatsanwältin Nana Frombach. Dafür ermittelt der Staatsschutz nun gegen unbekannt.  LKA