Senat fährt auf Räder ab

Mobilität Staatssekretär will mehr Geld in den Radverkehr stecken –zulasten der Autofahrer

Die Verkehrsverwaltung will den Fahrradverkehr in der Stadt ausbauen. Bis 2025 sollen 20 Prozent aller Wege in Berlin mit dem Fahrrad zurückgelegt werden können. Noch liegt der Anteil zwischen 13 und 15 Prozent. 1,5 Millionen Wege werden täglich mit dem Rad absolviert. „Wir sehen ein zusätzliches Verlagerungspotenzial von 0,6 bis 0,9 Millionen Wegen“, sagte Verkehrsstaatssekretär Christian Gaebler der Berliner Morgenpost. Um das zu erreichen, müsste die Zahl der zurückgelegten Fahrradstrecken jährlich um drei Prozent zunehmen.

Wenn mehr Radfahrer unterwegs seien, müsse in Zukunft auch mehr Geld aus dem Investitionshaushalt zugunsten des Radverkehrs umverteilt werden, sagte Gaebler. Autofahrer müssten damit rechnen, dass wegen der Anlage neuer Fahrradspuren und Fahrrad-Abstellplätze Parkplätze wegfallen. Bisher steigen etwa eine halbe Million Berliner regelmäßig aufs Rad, um zur Arbeit oder anderen Terminen zu kommen. Etwa drei Millionen Fahrräder soll es in der Stadt geben.

ADAC reagiert pikiert

Der ADAC wirft dem Senat eine einseitige Verkehrspolitik vor. Die Hauptstadt brauche ein schlüssiges Gesamtkonzept für alle Verkehrsteilnehmer, sagte der Vorstand für Verkehr beim ADAC Berlin-Brandenburg, Volker Krane, am Montag. Besonders für die mehr als 180.000 Autopendler aus dem Berliner Umland fehle eine attraktive Alternative. „Wenn in der Innenstadt Parkplätze wegfallen sollen, muss im Vorfeld dafür gesorgt werden, dass ausreichend sichere Parkplätze am Stadtrand zur Verfügung stehen“, sagte Volker Krane. (dapd)