das wetter
: Rindern

Man sah ihr die 19 Jahre nicht an. In aller Herrlichkeit saß sie mit ihrer übergroßen Brille auf deinem Fahrrad, von dem wir gerne schreiben würden, dass es ein Hochrad oder ein Einrad gewesen wäre, aber es war eine Swapfiets. Sie hatte ein seltsames Verhältnis zu Autounfällen, die sie stets aufsuchte, nur um sie skeptisch von ihrem Rad aus zu beäugen. Sie hatte einen Blechfetisch. Gewelltes Blech, das liebte sie. Ansonsten mochte sie Zitronenlimonade. Auch als sie später unter verstopften Milchkanälen litt, unternahm sie stets lange Spaziergänge durch Schrottplätze, fuhr mit den Händen sanft über alte Kotflügel, sah sich in den Dokumentationsabteilungen der örtlichen Verkehrspolizei um und trank literweise Sprite, 7Up, Fritz Limo oder Biozisch, je nach dem, wer uns gerade sponsorte (Angebote bitte an unsere Mail­adresse). Als sie nach Rindern kam, besuchte sie die Wasserburg, aber Zitronenbäume gab es dort nicht. Den alten Römern waren die ­Zitronen ausgegangen.