Antonie Brinkmann

Um den Ausgleich zwischen Arm und Reich in der Welt dreht sich das politische Engagement der Bremer Spitzenkandidatin der Wahlalternative Arbeit und Soziale Gerechtigkeit (WASG) für die Bundestagswahl im Herbst. Vor allem in der Friedens- und Entwicklungspolitik hat sich die 71-Jährige engagiert. Jetzt ist sie Mitglied im geschäftsführenden WASG-Landesvorstand. Sie wird auf der Liste der PDS zur Bundestagswahl kandidieren, so die Mitglieder der neuen Partnerpartei sie dazu nominieren. Brinkmann ist in Braunschweig aufgewachsen, machte dort Abitur. Ein Schüleraustausch zu Beginn der 50-er Jahre prägt die damals 18-Jährige nachhaltig. Zurück in Deutschland beginnt sie ein Jura-Studium in München, bricht es aber nach ihrer Heirat mit einem Manager ab. Das Paar bekommt vier Kinder, zieht immer wieder um. Antonie Brinkmann schließt ihr Jura-Studium ab, arbeitet als Assessorin erst an der Bremer und nach ihrer Trennung dann an der Münchener Universität, dann als Referentin im niedersächsischen Frauenministerium. Nach ihrer Pensionierung zieht sie wieder nach Bremen – „der Stadt in der ich mich am wohlsten gefühlt habe“ –, wo sie nun mit Tochter und Enkeltochter wohnt. 1969 tritt Brinkmann in die SPD ein, „auch wegen Willy Brandt“. Ende der 70er Jahre engagiert sie sich in der Friedensbewegung, der sie bis heute treu ist. Henning Scherf (SPD) imponiert ihr damals, weil er sich für die Entwicklungspolitik in Nicaragua engagiert. Heute kritisiert sie Scherfs „Abkehr von SPD-Zielen“. Als die SPD Anfang der 90er über erste Auslandseinsätze der Bundeswehr nachdenkt, reicht es Antonie Brinkmann: Sie tritt aus. Politisch engagiert sie sich erst wieder, als sie von der Gründung der WASG hört. „Ich war auf der ersten Versammlung und seither auf jeder“, sagt die Rentnerin, die vom Bremer WASG-Bundesvorstandsmitglied Axel Troost ermuntert werden musste, für den Landesvorstand zu kandidieren. „Das kann sie“, sagt der gewichtige WASG-Mann. ky