Iran gibt Folter von Häftlingen zu

TEHERAN afp ■ Die iranische Regierung hat in einem internen Bericht offiziell die Folterung von Gefangenen und Menschenrechtsverletzungen im Strafvollzug eingestanden. Häftlinge seien über längere Zeit ohne Prozess festgehalten worden und Geständnisse unter Druck zustande gekommen, sagte der ranghohe Justizbeamte Abbas Ali Alisadeh der studentischen Nachrichtenagentur Isna gestern. Er bezog sich dabei auf den Bericht einer Menschenrechtskommission im Auftrage des Ministeriums. Darin heißt es laut Isna, in einigen Gefängnissen sei der Gebrauch von Augenbinden weiterhin üblich. Zudem habe „ein Polizeikommandeur“ zugegeben, dass in „manchen Fällen“ Gefangene geschlagen wurden. Früher sei es auch gängig gewesen, dass Gefangene nur einen Quadratmeter Zellenfläche zur Verfügung gehabt hätten. Heute habe jeder Häftling dagegen zwölf Quadratmeter Platz, fügte Alisadeh hinzu. Ein Sprecher des Justizministeriums bezeichnete die Verstöße als „Teil der Vergangenheit“. Bei der Einhaltung der Menschenrechte habe es im Iran „große Fortschritte“ gegeben.