Medienticker

Wilfried Mohren (51), Ex-MDR-Sportchef, hat im Korruptionsprozess vor dem Landgericht Leipzig ein weitgehendes Geständnis abgelegt. Er räumte am Dienstag die Vorwürfe der Bestechlichkeit, der Vorteilsannahme und des Betrugs ein. Mohren gestand unter anderem, Provisionen von der Firma Techem und der Stiftung Deutsche Sporthilfe erhalten zu haben, und verwies dabei auf eine Vereinbarung mit dem MDR von 1992, wonach keine „Bringschuld“ über den Umfang seiner Nebentätigkeiten bestanden habe, sondern eine „Holschuld“ des Senders. Laut Anklage soll Mohren gut 330.000 Euro aus Schleichwerbung und verkaufter Sendezeit erhalten haben. Uneingeschränkt schuldig bekannte sich Mohren mit Blick auf die Vorwürfe, die im Zusammenhang mit dem früheren HR-Sportchef Jürgen Emig erhoben wurden. Vor dem Geständnis Mohrens hatte die Staatsanwaltschaft einen Verständigungsvorschlag des Vorsitzenden Richters Carsten Nickel vom ersten Prozesstag abgelehnt. Demnach sollten Mohren bei einem „glaubwürdigen Geständnis“ eine Bewährungsstrafe von zwei Jahren und 360 Tagessätze Bußgeld zugesichert werden. Mohren hatte sich mit dem MDR auf eine Schadenersatzzahlung von etwa 380.000 Euro geeinigt. Trotz des Scheiterns der Absprache kann Mohren weiter auf eine Bewährungsstrafe hoffen. Richter Nickel sicherte ihm einseitig dieselbe Strafobergrenze zu, sofern er ein glaubwürdiges Geständnis ablege. Daraufhin erfolgte die Aussage Mohrens. (epd)