Rettet die Elbe, nicht den Hafen

ANALYSE Umweltgruppe kritisiert OECD-Studie über Hamburgs Hafen als tendenziös und fehlerhaft

Die Bedeutung des Hamburger Hafens für die Volkswirtschaft wird überzeichnet

Der Umweltverband „Förderkreis Rettet die Elbe“ hat die OECD-Studie zum Hamburger Hafen als tendenziös, einseitig und methodisch fehlerhaft kritisiert. „Die Studie ist nicht geeignet, die Rolle des Hamburger Hafens für die deutsche Wirtschaft zu beschreiben“, heißt es in einer am Mittwoch veröffentlichten Stellungnahme.

Hamburgs Wirtschaftssenator Frank Horch (parteilos) hatte die Studie der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) vor etwas mehr als einem Monat in Berlin vorgestellt. Darin heißt es, der Hafen sei „ein massiver Wachstumsmotor“. Mit jedem Euro, der im Hafen ausgegeben werde, würden zusätzliche Wertschöpfungseffekte von 0,71 Euro angestoßen. Das sei deutlich mehr als in den Konkurrenzhäfen Rotterdam (Niederlande) und Antwerpen (Belgien).

„Rettet die Elbe“ kommt hingegen zu dem Schluss, dass die Bedeutung des Hamburger Hafens für die deutsche Volkswirtschaft überzeichnet wird. „Die hamburgische Ideologie, die Hafen-Drehscheibe Hamburg müsse ständig wachsen und immer mehr Fracht aus halb Europa bündeln, überfordert die Ressourcen des deutschen Staates“, schreiben die Autoren. Hamburg ignoriere den Rat der OECD, die Zusammenarbeit mit dem benachbarten Bremerhaven zu suchen. Das sei charakteristisch für die „Hamburger Beschränktheit“.  (dpa/taz)