„Stellet Licht“ von Carlos Reygadas

Die fantastischen Welten des Kinos sind manchmal sehr real - es muss nur einen Filmemacher geben, der sie findet. Werner Herzog ist einer von denen, die die Extreme der Wirklichkeit in der Wildnis oder in seinen Darstellern sucht. Carlos Reygadas steht in dieser noblen Tradition, wenn er diesen Film unter deutschstämmigen Mennoniten in Mexiko dreht, die ein urtümliches Friesisch sprechen, das nur noch ein Handvoll von Menschen verstehen kann. Sein Blick ist zugleich ethnografisch und liebevoll, und da er ihr bäuerliches und tiefreligiöses Leben zeigt, ohne dabei je herablassend zu urteilen, werden die 145 Minuten des Films einem nie lang.

■ HB: Kino 46