Tierschützerprotest gegen Clemens Tönnies

Polizei findet potenziellen Brandsatz vor der Villa des Konzernchefs bei Gütersloh

Tierschützer haben am Samstag in Kellinghusen bei Itzehoe gegen die Fleischindustrie demonstriert. Eine Polizeisprecherin sagte, die Demonstration sei ganz entspannt verlaufen, die Teilnehmer hätten sich an die Hygiene- und Abstandsregeln gehalten.

Der Konzern betreibt in Kellinghusen einen Schlachtbetrieb, den etwa 30 Tierschützer im Oktober 2019 rund elf Stunden lang blockiert hatten. Das Unternehmen hatte Mitte August angekündigt, es werde von der Gruppe dafür 40.000 Euro Schadenersatz fordern. Das empörte die Tierschützer und provozierte den neuen Protest.

Unterdessen wurde bekannt, dass auf der Zufahrt zur Privatvilla des Fleischunternehmers Clemens Tönnies in der westfälischen Stadt Rheda-Wiedenbrück möglicherweise ein Brandsatz gefunden wurde. In der Nacht zum Donnerstag hätten Unbekannte dort Behälter mit Flüssigkeit und Anzünder abgestellt, sagte am Samstag ein Sprecher der Polizei in Gütersloh. Dazu sei ein Bekennerschreiben eingegangen. Tönnies ist Geschäftsführer des größten deutschen Fleischkonzerns. Er steht wegen eines Corona-Massenausbruchs unter Beschäftigten seiner Firma in der Kritik. (dpa)