Kaum große Sprünge

GALOPP Rennstall-Betreiber Pavel Vovcenko wird von seiner Insolvenz aus dem Jahre 2010 eingeholt

Im Insolvenzverfahren gegen die „Rennstall Pavel Vovcenko GmbH“ hat der Insolvenzverwalter angekündigt, dass er nun die Rechnung für das vorläufige Insolvenzverfahren im Frühjahr 2010 stellen will. Die lange Verfahrensdauer sei nicht ungewöhnlich, meinte die Sprecherin des Insolvenzgerichtes. Pavel Vovcenko selbst war dieser Tage vollkommen überrascht bei dem Stichwort „Insolvenzverfahren“ – das hatte er beinahe schon vergessen.

Denn seit 2010 arbeitet er mit einer neuen Firma unter dem Namen „Galopptraining Vovcenko UGH“, Inhaberin und Geschäftsführerin ist Gabriela Vovcenko. Da ein Rennstall selbst keine Pferde besitzt, sondern sie nur im Auftrag von Pferdebesitzern pflegt und trainiert, ist in dem Insolvenzverfahren der alten Firma auch nicht viel „Masse“ vorhanden. Damals, 2010, habe er Verbindlichkeiten von rund 30.000 Euro gehabt und daraufhin selbst Insolvenz angemeldet, erinnert sich Vovcenko.

Seine neue Firma „funktioniert“, sagt er, aber Standorte wie Bremen hätten einen entscheidenden Nachteil: Sie liegen zu weit weg von Frankreich. Dort werden 3–4 mal so hohe Prämien gezahlt. „Der Vorteil von Düsseldorf ist, dass man von dort in vier Stunden in Paris ist“, bringt Vovcenko das auf eine kurze Formel.

Der falsche Standort sei das Problem der Trainingsanlage in Aarbergen, die vor acht Jahren mit großer staatlicher Unterstützung gebaut wurde: Sie sei „wunderschön, gut gepflegt, aber überhaupt nicht ausgelastet“, formuliert das Vovcenko.

Für die Bremer Wirtschaftsförderung und die im Bremer Wirtschaftsressort regierende CDU war es im Jahre 2004 ein wichtiges Argument für die Investition in die Aarberger Anlage, dass Vovcenko von Achim über die Landesgrenze nach Bremen umziehen wollte mit seinem Betrieb. Klaus Möhle, damals Wirtschaftspolitischer Sprecher für die grüne Opposition, schimpfte: „Das ist ein teurer Wahnsinn. Ich bin strikt dagegen – für welche Pferde soll das denn sein?“ Die Wirtschaftsförderer hatten für 8,9 Millionen Euro das Gelände für die Trainingsbahn gekauft.  Kawe