Gezeichnet, aber da

Reunions sind eine Zwickmühle. Einerseits freut man sich, dass man nochmals oder erstmals eine Band zu sehen bekommt, die schon lange aufgelöst oder teilweise verstorben war. Andererseits fürchtet man, dass neue Bandmitglieder, Altersschwäche oder ein unermüdlicher Geltungsdrang den Eindruck einer irrwitzigen Coverband erwecken könnte, die zwanghaft ihre eigene Vergangenheit zu imitieren versucht. Zum 50. Jubiläum ihrer Gründung wagen es die Beach Boys, nun nochmals auf Tour zu gehen. Wonach das klingen wird, muss noch herausgefunden werden, zumindest die Besetzung wird aber möglichst nah ans Original herankommen: auf der Bühne der O2 World stehen heute Abend Mike Love, Al Jardine, Bruce Johnston, David Marks und nicht zuletzt Brian Wilson, der zwar vom Alter und jahrelangen Drogenexzessen schwer gezeichnet sein soll, aber immerhin als einziger Überlebender der Wilson-Brüder noch auf der Bühne stehen kann, auch wenn die Texte dezent vom Teleprompter abgelesen werden müssen. FAY

■ The Beach Boys: O2 World, Mühlenstraße 12–30. Freitag, 20 Uhr. 42–111 Euro.