Rebellen greifen Luftwaffenstützpunkt an

SYRIEN US-Präsident Obama billigt verdeckte Hilfe für geheime Zentrale der Aufständischen

ALEPPO/WASHINGTON rtr | In der seit über einer Woche andauernden Schlacht um die Wirtschaftsmetropole Aleppo haben die Rebellen am Donnerstag einen Panzerangriff auf einen Luftwaffenstützpunkt unternommen. Die Rebellen eröffneten mit einem erbeuteten Panzer das Feuer auf den Luftwaffenstützpunkt Menakh rund 35 Kilometer nördlich von Aleppo. „Wir haben den Flughafen mehrmals angegriffen, aber dann entschieden, uns zurückzuziehen“, sagte ein Kämpfer, der sich Abu Ali nannte. In der Stadt selbst befestigten die Rebellen ihre Stellungen in Erwartung einer Gegenoffensive.

Die Aktivitäten des syrischen Militärs konzentrierten sich auf den Vorort Salaheddine, ein Einfallstor nach Aleppo. Der strategische wichtige Distrikt lag unter Dauerfeuer von Panzern und Artillerie. Das Kappen von Handy-Verbindungen am Mittwoch und die militärischen Aktivitäten der Armee wurden als Hinweis dafür gesehen, dass ein Großangriff auf Aleppo unmittelbar bevorstand. Dort haben sich mehrere tausend Rebellen verschanzt.

Auch die Hauptstadt Damaskus war Schauplatz von Zusammenstößen zwischen den Truppen Assads und seinen Gegnern. Nach Angaben der Aufständischen wurden bei einem Vorstoß der Truppen des Präsidenten in ein Stadtviertel mindestens 35 Menschen getötet, die meisten durch Schüsse ins Gesicht, den Kopf oder den Nacken. Bislang sind bei den Kämpfen schätzungsweise 20.000 Menschen getötet worden. Nach Oppositionsangaben waren allein am Mittwoch 180 Opfer zu beklagten, davon 133 Zivilisten und 45 Angehörige der Regimekräfte.

Die Rebellen finden verstärkt Rückhalt in den USA. Wie am Donnerstag bekannt wurde, billigte Präsident Barack Obama die Zusammenarbeit mit einer geheimen Kommandozentrale und Nachschubstelle für die Rebellen, die von der Türkei und Verbündeten betrieben werde, hieß es in Washington. Ein Sprecher des Präsidialamtes wollte dies nicht kommentieren.

Unabhängig von der geheimen Anordnung Obamas gab die US-Regierung bekannt, 25 Millionen Dollar für syrische Oppositionelle bereitzustellen, 10 Millionen mehr als zunächst geplant. Die Summe sei vorgesehen für Unterstützung, wie etwa Kommunikationstechnik, erklärte das Außenministerium.