„Wir wollen alle ansprechen“

AltonaerInnen beteiligen sich selbst an Stadtplanung

■ 48, arbeitet in der Seemannsmission, wohnt in Altona-Altstadt und nimmt als Mitorganisatorin Bürgerbeteiligung jetzt selbst in die Hand.

taz: Frau Langer, warum machen Sie eine selbst organisierte Bürgerbeteiligung in der Großen Bergstraße?

Susanne Langer: Wir haben rechtliche und inhaltliche Bedenken, wie bei der geplanten Neubau der „Bergspitze“ der öffentliche Raum verscherbelt wird. Wir sind empört, dass das hinter verschlossenen Türen beschlossen wird. Deshalb wollen wir eine Bürgerbeteiligung bieten, die als Grundlage umfassend informiert. Die alle anspricht, die direkt oder indirekt betroffen sind.

Worum geht es bei der Planung?

Der Besitzer des Grundstücks will neu, größer und höher bauen. Die jetzige Bebauung ist zwei-geschossig, geplant sind sieben Stockwerke. Für den Neubau wird öffentlicher Raum beansprucht. Zusammen mit dem geplanten Ikea-Bau bleibt nicht viel übrig vom Goetheplatz.

Eigentlich ist Bürgerbeteiligung doch anders gedacht: Die Politik bezieht die Bürger mit ein – nicht diese sich selbst.

Aber die Beteiligung, die uns die Politik anbietet, ist ja gar keine. Wenn es nur vorgefertigte Entwürfe gibt, an denen man letztlich nichts ändern kann. Wir versuchen, das offener zu gestalten.

Welchen Effekt auf die Planung soll das haben?

Es geht uns erst mal darum, möglichst viele Menschen anzusprechen und neugierig zu machen, sodass sie sich beteiligen. Viele haben tolle Ideen, die in die weitere Planung mit aufgenommen werden könnten. So wie es jetzt geplant ist, wird auch zum Beispiel die Altonale dort nicht mehr stattfinden können.

Was passiert mit Ihrem Ergebnis?

Anfang Oktober soll das im Altonaer Rathaus ausgestellt werden.

INTERVIEW: LKA

Samstag, 11–16 Uhr, Neue Große Bergstraße / Fußgängertunnel Max-Brauer-Allee